Kommentar zu Telekom Baskets Beschwingte Baskets
Meinung · Die Verpflichtung von Neutrainer Thomas Päch hat bei den Fans der Telekom Baskets Bonn eine Welle der Euphorie ausgelöst. Seitdem wirken die Baskets beschwingt, findet GA-Redakteurin Tanja Schneider.
Thomas Päch tut dem Hardtberg gut. Schon jetzt. Der neue Trainer steht für den moderneren Weg, den der Traditionalist unter den Clubs der Basketball-Bundesliga jetzt einschlägt. Vieles im und rund um den Telekom Dome scheint derzeit geradezu befreit, nachdem einige Zöpfe abgeschnitten wurden. Die Baskets wirken beschwingt.
Nur, damit keine Missverständnisse aufkommen: Der Verein hat in 23 Jahren Bundesliga-Zugehörigkeit nur dreimal die Playoffs verpasst, war fünfmal Vizemeister. Das ist Kontinuität, die ihresgleichen sucht. Die sachverständigen Basketsfans wussten das immer richtig einzuordnen. Doch das Erreichen der Playoffs als sich stets wiederholendes Saisonziel wurde immer schwieriger, dabei wuchs die Sehnsucht nach einem Ausreißer nach oben. Oder wenigstens nach einer Mannschaft mit Kämpferherz und Spielzeit für Eigengewächse.
Die Baskets haben das erkannt. Und gehandelt. In dieser Saison ist der Trainer der Königstransfer. Päch kommt mit reichlich Lehrzeit an der Seite großer Coaches. Die jüngsten Erfahrungen sammelte er unter der spanischen Trainer-Ikone Aito Garcia Reneses, der Alba Berlin zu einem Club gemacht hat, dessen freche Spiele auch der neutrale Beobachter mit Begeisterung sah.
Den Grundstein für Begeisterung im Telekom Dome haben Päch und die Baskets mit ihrer Kaderplanung gelegt. Die deutsche Rotation so stark wie noch nie, die Youngster so gut, dass sie dem auf einem hohen Energielevel spielenden Team ein paar wichtige und stabile Minuten geben können.
Päch will aus einer ebenso stabilen wie aggressiven Defensive schnellen Teambasketball spielen lassen. Seine Spieler sollen mit viel Eigenverantwortung ausgestattet agieren und füreinander arbeiten. Das klingt nach dem Basketball mit der Attraktivität, die auf den Bonner Rängen gut ankommt.
Auch wenn die Voraussetzungen einen guten Eindruck machen - ein kompletter Umbruch ist ein Wagnis, er benötigt Zeit. Und Glück. Insofern ist Geduld das Zauberwort. Die sind alle, die jetzt viel Hoffnung in Thomas Päch und seinen Weg setzen, dem neuen Baskets-Trainer schuldig.