Kommentar Bewerbung für den Klimafonds - Keine Katastrophe

Keine Frage: Auf dem Weg zum Ausbau Bonns als UNStadt ist bereits eine beträchtliche Strecke zurückgelegt. Dennoch ist es bedauerlich, dass die Bewerbung um den Sitz des Grünen Klimafonds gescheitert ist.

Der Fonds hätte perfekt in das Portfolio Bonns als Zentrum der internationalen Umwelt- und Entwicklungspolitik gepasst und mit rund 300 Mitarbeitern dem weiteren Ausbau einen entscheidenden Impuls geben können. Eine Katastrophe für den Standort ist die Entscheidung aber auch nicht. Es gibt weitere Chancen.

Vorzuwerfen haben sich weder die Stadt noch die Bundesregierung etwas. Von der Bundeskanzlerin über verschiedene Minister bis zu Vertretern der Stadt - die Unterstützung der Bewerbung auf internationaler und diplomatischer Ebene war außerordentlich, das Angebot attraktiv. Das war in der Vergangenheit schon mal anders.

Die wirklichen Gründe, warum die Bewerbung dennoch scheiterte, werden wohl im Verborgenen bleiben - wie bei anderen gescheiterten Bewerbungen Bonns. Die Entscheidungsfindung innerhalb der UN-Familie geht bei solchen Standortfragen höchst komplizierte Wege. Vielleicht hat auch eine Rolle gespielt, dass Bonn erst im April den Zuschlag für das Sekretariat des Internationalen Beratungsgremiums zur Biologischen Vielfalt erhalten hat.

Der Klimafonds wird nicht die letzte Bewerbung Bonns sein. Mitentscheidend wird dabei sein, ob sich die UN-Mitarbeiter hier willkommen und zuhause fühlen. Sie sind im Zweifelsfall die besten Werbeträger für Bonn. Auch daran kann man noch arbeiten.

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