Thilo Beu Ausstellung des Theaterfotografen - Die Stadt mit anderen Augen sehen

Linz · Seit über eine Woche durchstreift der renommierte Bonner Theaterfotograf Thilo Beu die Stadt Linz auf der Suche nach ungewöhnlichen und gleichzeitig alltäglichen Motiven, spannenden Perspektiven und interessanten Blickwinkeln.

 Thilo Beu vor seinen Fotos.

Thilo Beu vor seinen Fotos.

Foto: Frank Homann

Erste Ergebnisse seiner zehntägigen "Safari" präsentierte er am Samstag in den Ausstellungsräumen des Linzer Kunstvereins im so genannten Moltigebäude, um Kunstfreunden, vor allem aber den Linzer Bürgern neue Sichtweisen ihrer Stadt zu präsentieren.

"Linzer sind heute kaum anwesend. Die findet man eher in den Vereinen oder in ihren Stammlokalen", so die Direktorin des Landesmedienzentrums, Renate Pepper, die die Ausstellung eröffnete. So habe sich eben auch ein Nicht-Linzer getraut, mit dem Kunstverein eine nachhaltige Initiative für Künstler ins Leben zu rufen, um die Stadt so zu beleben und attraktiver zu machen, dankte sie dem Vorsitzenden des Vereins, Lars-Ulrich Schnackenberg, der Beu schon seit über 20 Jahren kennt.

"Als er mich gefragt hat, ob ich hier nicht Fotografien ausstellen möchte, habe ich zwar zugesagt, aber für ein Foto-Projekt vor Ort", berichtete der Fotograf. Bis zur Finissage von "Linz-er-Leben - Er-leben-Linz" am kommenden Samstag, 18. Mai, ab 18 Uhr werde er die Ausstellung sukzessiv durch weitere Fotografien von der Bunten Stadt am Rhein ausbauen. Jeden Abend ab 19 Uhr wird er die neuen Ergebnisse im Kunstverein präsentieren und zur Diskussion stellen.

"Die Fotos von Thilo Beu, Teile von Gebäuden, Fragmente von Architekturlandschaften, ungewöhnliche, wahrscheinlich noch nie gesehene oder noch nie wahrgenommene Perspektiven, wirken auf den ersten Blick fast wie Collagen. Es sind aber nur minimal bearbeitete Einzelfotos, die ihre spezielle Charakteristik einzig aus der fotografischen Technik des Künstlers erfahren", so Bernd Willscheid, der Leiter des Roentgen-Museums in Neuwied, in seiner Einführung.

Manche dargestellten Objekte, Gebäude, Straßenzüge mit und ohne Menschen kann man erkennen, so etwa das Neutor oder die Fensterfront eines Linzer Cafés. Stadtlandschaften auf anderen Fotos scheinen sich in Nebel aufzulösen oder sind so verfremdet, dass sie fast abstrakt wirken. "Ein mehrmaliges Hinschauen ist notwendig, um zu erkennen, wie sich die subjektiven Bilder zusammensetzen, wie sich das Dargestellte für den Betrachter zu einer persönlichen Geschichte entwickelt", so Willscheid.

Thilo Beu bietet subjektive Momentaufnahmen, die wiederum auch beim Betrachter subjektive Wahrnehmungen hervorrufen. "Es dürfte spannend für die Linzer sein, ihre Stadt einmal mit anderen Augen zu sehen und dann ihre eigenen Eindrücke zu artikulieren", so Schnackenberg. Entsprechend hofft er, dass von dem Angebot zum Austausch mit dem Fotokünstler rege Gebrauch gemacht wird.

Die Fotoausstellung im Moltigebäude, Asbacher Straße 2, ist bis zur Finissage am Samstag, 18. Mai, 18 Uhr, täglich ab 19 Uhr zu sehen. Der Künstler ist an jedem Abend anwesend.

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