Sinfonieorchester Litauen in Köln Im Strudel der Musik

Immer mehr Künstler aus baltischen Ländern erobern internationales Musikterrain, so auch Deutschlands Konzertsäle. Das Staatliche Sinfonieorchester Litauen ist dem hiesigen Musikpublikum vielleicht noch nicht so ganz vertraut; so war das Köln-Gastspiel in der Philharmonie hochwillkommen.

Edvard Griegs 1. Peer-Gynt-Suite, welche am Anfang stand, präsentiert in einem musikdramaturgisch überaus stimmigen Wechsel Natur, düstere Melancholie, Scherzohaftes und schließlich ein explosives Finale. Unter Orchestergründer Gintaras Rinkevicius malten die litauischen Musiker das nordische Bildpanorama mit üppiger Ausdrucksfülle, reicher Klangschattierung und dramatischer Eloquenz.

Bei Peter Tschaikowskys 2. Klavierkonzert gab es zwischen dem Solisten Henri Sigfridsson und dem Orchester die eine oder andere Unstimmigkeit im Zusammenspiel, obwohl Rinkevicius mit seiner Stabführung präzise Weisungen vermittelte.

Der finnische Pianist, vor Jahren auch Student an der Kölner Musikhochschule und Gewinner der Telekom Beethoven Competition 2005, führte mit Fingeragilität und kraftvoll maskulinem Ausdruck aber auch dieses Werk zu einem nachhaltigen Erfolg.

Antonin Dvoraks 7. Sinfonie d-Moll stand ebenfalls auf dem Programm. Den melodienseligen Böhmen in sich vermag der Komponist auch hier nicht zu leugnen. Das Staatliche Sinfonieorchester Litauen stürzte sich, von Gintara Rinkevicius mit mächtiger Körpervitalität angefeuert, engagiert in den leidenschaftlichen Strudel der Musik.

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