Schüler im Kreis Ahrweiler Mit dem "Polimobil" gegen Verdrossenheit

KREIS AHRWEILER · Mit einem "Polimobil" sollen Schüler im Kreis Ahrweiler für Politik interessiert und sensibilisiert werden. Das "Mobil der Stimmen" rollt im Vorfeld der Bundestagswahl durch den Landkreis und fährt gezielt Schulen an. Initiiert wurde die Bildungsaktion von den kommunalen Jugendpflegern und von den Jugendlichen selbst. Dass die Jugendlichen gar nicht wählen dürfen, soll der (guten) Sache keinen Abbruch tun.

 In der Pflicht sieht sich Jürgen Schwarzmann (links) vom Jugendbüro der Verbandsgemeinde Adenau.

In der Pflicht sieht sich Jürgen Schwarzmann (links) vom Jugendbüro der Verbandsgemeinde Adenau.

Foto: Gausmann

Der Wahlkampf wirft bereits erste Schatten. An den Jugendlichen soll er aber nicht vorbeigehen. "Junge Menschen verlieren zunehmend den Bezug zur Politik und zu Wahlen. Von daher sind wir als Jugendpfleger aufgefordert, jugendpolitische Bildung auf unsere Arbeitsagenda zu setzen und ihr eine hohe Priorität einzuräumen", erklärte Jürgen Schwarzmann vom Jugendbüro der Verbandsgemeinde Adenau. In einer Arbeitsgemeinschaft habe man deshalb gemeinsam mit jungen Menschen die Idee entwickelt, ein "Mobil der Stimmen" auf die Reise zu schicken. Los geht es vor den Sommerferien von Montag, 17. Juni, bis Freitag, 5. Juli.

Auf der "Reise" sollen Schulen wie auch informelle Treffpunkte von jungen Menschen ab 14 Jahren (ab Klassenstufe 8) angefahren werden. "Ziel ist es, mit den Jugendlichen kreativ ins Gespräch über Politik und Beteiligung zu kommen und gegebenenfalls deren Ideen und Themen gemeinsam nachhaltig weiter zu entwickeln", so Schwarzmann.

Zusammengestellt wurden Materialien zur politischen Bildung. Auch soll es im "Polimobil" einen "Wahlomaten" geben, an dem man sich intensiv mit den Programmen der zur Wahl anstehenden Parteien und Kandidaten auseinandersetzen kann. Höhepunkt wird eine Jugendwahl an den jeweiligen Schulen sein, die in der Woche vor der Bundestagswahl angeboten wird.

Am 22. September, dem Tag der Wahl zum Deutschen Bundestag, laden die Jugendpfleger der beteiligten Städte und Gemeinden schließlich zu einer "Jugendwahlparty" nach Ringen ein.

"Selbstverständlich wird im Rahmen des Projektes kein parteipolitischer Wahlkampf geführt", stellte Sarah Weber vom Kinder- und Jugendförderverein der Grafschaft klar.

Das Angebot wollen die Jugendpfleger des Kreises als "Ergänzung zum Schulunterricht" sehen, keinesfalls "als Konkurrenz". Allerdings berichtete eine Schülerin, die aktiv am Projekt mitwirkt, dass zumindest in ihrer Schule Politik so gut wie gar nicht thematisiert werde.

Lediglich die groben Strukturen des Staatsaufbaus würden im Unterricht behandelt.

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