Nach dem Insolvenzantrag 80 Oebel-Filialen machen weiter

KÖLN/AACHEN · Nach dem Insolvenzantrag der angeschlagenen Bäckereikette übernehmen Konkurrenten die meisten Standorte in der Region.

 Die Bäckerei Oebel in der Bonner Straße. Symbolbild

Die Bäckerei Oebel in der Bonner Straße. Symbolbild

Foto: Benjamin Westhoff

„Ab sofort geschlossen“ steht an der Tür der Oebel-Filiale am Anfang der Hohe Straße in Köln. In Großbuchstaben ist das geschrieben auf einem Papp-Tablett, auf dem zuvor noch Kuchen und Teilchen ausgegeben worden sind. Die Stühle des angeschlossenen Cafes stehen auf den Tischen.

Die Filiale in Köln ist eine von 70 der ursprünglich gut 150 Filialen der insolventen Bäckereikette, für die sich kein Investor gefunden hat. Die letzten davon sind laut Insolvenzverwalter Dirk Wegener „planmäßig “ am Donnerstag geschlossen worden. Andererseits bleiben 80 Filialen erhalten mit insgesamt 340 Mitarbeitern.

Auch in den letzten Tagen hat Wegener noch Übernehmer für zehn Filialen finden können. „Dabei haben wir um jede Filiale gekämpft“, so Wegener. Oebel schließt eigene Standorte in Bonn-Bad-Godesberg, Lohmar und Troisdorf. Auch kommt das Aus für Filialen im Saturn von Hennef und Kaufland in Sinzig. Oebel hatte im Juli Insolvenzantrag gestellt.

Damals hatte das Unternehmen noch rund 940 Mitarbeiter. Als Grund hatte es Logistikprobleme als Folge der Insolvenz des Lieferanten Kronenbrot und unerwartet massive witterungsbedingte Umsatzeinbrüche im Juni angegeben. Probleme hat es laut Wegener schon länger gegeben. Zu schaffen habe Oebel auch der stetige Wandel des Konsumentenverhaltens zu mehr Qualitätsprodukten gemacht.

Bis das Insolvenzverfahren Anfang Oktober eröffnet wurde, hatten 30 Filialen schon einen neuen Betreiber gefunden. 20 wurden geschlossen. Mietverträge seien ausgelaufen und auch Mitarbeiter hätten das Unternehmen verlassen. Für die Hälfte der dann noch rund 100 Filialen fand Wegener in den vergangenen vier Wochen Investoren.

Mehr als die Hälfte der insgesamt knapp 70 Filialen in der Region Köln/Bonn bleiben bestehen. Ein Großteil davon wurde von der Bäckerei Schneider übernommen. Das Unternehmen mit Sitz in Elsdorf betreibt bislang bereits 114 Filialen im Rheinland. Weitere Oebel-Standorte gingen an die Bäckereien Hardt, Lohner und Merzenich, die ebenfalls in der Region ihren Sitz haben.

Letztlich geschlossen werden in der Region knapp 30 Filialen. Darunter sind viele eigene Oebel-Standorte, während die Filialen in Supermärkten größtenteils weiter betrieben werden. In Düsseldorf überleben fast alle Standorte, und das sogar unter dem Namen Oebel

(raz)
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