Karl-Gatzweiler-Platz Umbau der Marktplatte in Sankt Augustin liegt auf Eis

Sankt Augustin · Die Stadt Sankt Augustin muss erneut an die Planungen für die Marktplatte ran. Bei zwei Ausschreibungen hatte es kein Angebot für die Ingenieurleistungen gegeben.

 Zwei Ausschreibungen für die Umgestaltung des Karl-Gatzweiler-Platzes in Sankt Augustin verliefen bislang erfolglos. Nun möchte die Stadt die Pläne ändern.

Zwei Ausschreibungen für die Umgestaltung des Karl-Gatzweiler-Platzes in Sankt Augustin verliefen bislang erfolglos. Nun möchte die Stadt die Pläne ändern.

Foto: Martina Welt

Der geplante Umbau der Marktplatte in Sankt Augustin ist ins Stocken geraten. Wie die Stadt auf Anfrage des General-Anzeigers mitteilte, muss sie das Projekt zunächst noch einmal umplanen, um Kosten zu sparen. Mit einem Baubeginn sei nicht mehr in diesem Jahr zu rechnen. Vom Tisch sei die Umgestaltung aber nicht, sagte Stadtsprecherin Eva Stocksiefen.

„Wir haben Ende 2019 auch die zweite Ausschreibung aufgehoben, weil wir erneut kein Angebot für den Ingenieurbau also das Brückenbauwerk bekommen haben“, so Stocksiefen. Das sei das wesentliche Gewerk. Für andere Angebote sei zudem der Kostenansatz zum Teil um ein Vielfaches überschritten worden. Die Stadt müsse aber im Budget bleiben, da sie auch einen Eigenanteil zu leisten habe.

Wie berichtet, soll der Karl-Gatzweiler-Platz im Zentrum ein neues Gesicht erhalten. Die Ebene vor dem Huma-Einkaufszentrum wird verbreitert, eine großzügige Treppenanlage soll die bestehende Mauer ersetzen. Der gesamte Platz soll zwischen der Mewasseret-Zion-Brücke und der Konrad-Adenauer-Stiftung neu gepflastert und über einen Aufzug barrierefrei zugänglich werden. Geplant ist zudem, die Spielgeräte Richtung Ärztehaus zu verlagern. Der Wasserlauf wie auch die Skulptur sollen erhalten bleiben.

Kosten in Höhe von rund 2,5 Millionen Euro waren zunächst vorgesehen. Dafür erhielt die Stadt 2018 eine Förderzusage über einen Zuschuss von 70 Prozent, den Bund und Land tragen. Im April 2019 stellte sich dann heraus: Die Sanierung wird rund 550 000 Euro teurer als geplant. Als Gründe führte der Erste Beigeordnete Rainer Gleß damals allgemeine Baukostensteigerungen sowie Probleme in der Statik der Marktplatte an. Deshalb hat die Stadt den Umbau in zwei Phasen aufgesplittet: Der erste Abschnitt umfasst die Marktplatte und die Mewasseret-Zion-Brücke, der zweite den Randbereich hin zur Konrad-Adenauer-Stiftung. Für die zweite Bauphase hat die Stadt im September einen weiteren Städtebauförderantrag für das Programmjahr 2020 bei der Bezirksregierung Köln eingereicht.

Baubeginn war ursprünglich für 2019 vorgesehen

Ursprünglich ging die Verwaltung von einem Baubeginn in 2019 aus. Doch das Großprojekt verzögerte sich immer wieder. Schon bei einer ersten Ausschreibung im vergangenen Jahr war kein wirtschaftliches Angebot eingegangen, die Aufträge konnten deshalb nicht wie geplant im Juli vergeben werden. Nach den Sommerferien startete die Stadt einen zweiten Versuch, um die Zuschläge für die Aufträge dann im November erteilen zu können – ebenfalls erfolglos.

Gründe dafür kann Stadtsprecherin Eva Stocksiefen nicht nennen. Es sei bereits bei anderen Ausschreibungen vorgekommen, dass keine oder nur wenige Angebote eingegangen seien oder die Kostenansätze überschritten worden seien. „Es scheint hier eine besondere Komplexität vorzuliegen“, so die Stadtsprecherin. Denn die Marktplatte sei ein besonderes Bauwerk, da sie eine Brücke und kein normaler Platz sei.

Dass es nun aufgrund der Umplanung zu Problemen bei den Fristen für die Förderung kommen könnte, davon geht die Verwaltung derzeit nicht aus. „Wir müssen aber mit dem Fördergeber abstimmen, wie wir weiter vorgehen werden“, sagt Stocksiefen. Die Gespräche dazu liefen bereits.

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