Aufwand lohnt sich nicht Alfter verzichtet auf die Zweitwohnungssteuer

ALFTER · Zuviel Aufwand für fragliche Erträge: Die Gemeinde Alfter will auf die Einführung einer Zweitwohnungssteuer bis auf Weiteres verzichten. Mit Blick auf die Rechercheergebnisse der Verwaltung folgte der Haupt- und Finanzausschuss am Donnerstagabend dieser Empfehlung.

Den endgültigen Beschluss darüber trifft der Rat bei seiner nächsten Sitzung. Das Ganze lohne sich nicht, rechnete Kämmerer Nico Heinrich vor. Zurzeit seien etwa 1200 Personen offiziell mit Nebenwohnsitz in der Gemeinde Alfter gemeldet, darunter viele Studenten, so dass nur ein Bruchteil des Personenkreises für eine solche Steuer infrage komme. Demgegenüber sei der Verwaltungsaufwand erheblich.

Das haben alle Städte und Gemeinden aus dem Rhein-Sieg-Kreis berichtet, die zu diesem Thema von der Gemeindeverwaltung Alfter befragt wurden. "Insbesondere die ersten Arbeiten zur Bereinigung der Meldedatei und die Feststellung der tatsächlich vorhandenen Zweitwohnsitze bereiten große Schwierigkeiten und nehmen unter Umständen ein bis anderthalb Jahre in Anspruch", heißt es aus der Kämmerei.

Im Gegensatz zur Grundsteuerveranlagung könne das Finanzamt keine Daten zur Verfügung stellen. Ihre Beschaffung könne mit dem vorhandenen Personal nicht bewältigt werden, so dass dafür eine halbe Stelle notwendig wäre.

Diesen zusätzlichen Personalkosten in Höhe von rund 21.000 Euro stünde maximal ein Ertrag von 20.000 Euro gegenüber. Sogar negative Auswirkungen auf den Haushalt seien daher nicht auszuschließen. Einstimmig sprach sich der Ausschuss für den Verzicht auf die Einführung einer Zweitwohnungssteuer aus.

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