Telekom Einnahmen an Telefonzellen in Alfter gehen gegen null

Alfter · Das Unternehmen hat an der Alfterer Straße in Oedekoven und an der Servaisstraße in Witterschlick zwei Telefonzellen abgebaut. Bei zwei weiteren hat die Gemeinde allerdings interveniert.

 Er ist weg: An der Alfterer Straße unterhalb des Rathauses in Oedekoven hat die Telekom den öffentlichen Fernsprecher entfernt.

Er ist weg: An der Alfterer Straße unterhalb des Rathauses in Oedekoven hat die Telekom den öffentlichen Fernsprecher entfernt.

Foto: Christoph Meurer

Fehlt da nicht irgendwas? So mancher, der an der Alfterer Straße unterhalb des Rathauses in Oedekoven entlanggeht, mag sich wundern. Die helle, unbewachsene Stelle an der Mauer war bis vor einiger Zeit nicht zu sehen. Schließlich stand dort eine Telefonzelle. Die ist aber nun weg – von der Telekom abgebaut.

Der Grund dafür liegt auf der Hand. Für die Telekom lohnt es sich schlichtweg nicht mehr, die Telefonzelle zu betreiben. „Der Unterhalt einer Telefonzelle kostet Geld, etwa für Strom, Standortmiete und Wartung“, sagt Telekom-Sprecher André Hofmann. Daher habe das Unternehmen mit der Bundesvereinigung der kommunalen Spitzenverbände vereinbart, dass die Telekom Städte und Gemeinden wegen eines Abbaus ansprechen dürfe, wenn auf deren Gebiet öffentliche Fernsprecher mit einem Umsatz von weniger als 50 Euro pro Monat stünden.

„Der Umsatz ist ein klares Indiz dafür, dass der Wunsch nach einer Grundversorgung durch die Bevölkerung an dieser Stelle offensichtlich nicht mehr besteht“, so Hofmann.

Unterhalt kostet Geld für Strom,Standortmiete und Wartung

Regionale Zahlen in puncto Telefonzellen will die Telekom nicht nennen. Hofmann teilt lediglich mit, dass das Telekommunikationsunternehmen bundesweit rund 20 000 Telefonzellen betreibt. Hofmann: „Es gibt immer noch Orte mit einer hohen Nutzung, etwa Flughäfen oder Bahnhöfe.“ Zum Vergleich: Vor zehn Jahren gab es mehr als 100 000 Telefonzellen im Land.

Laut Alfters Pressesprecherin Maryla Günther habe die Telekom die Gemeindeverwaltung Anfang 2017 darüber informiert, dass die Umsätze an den meisten öffentlichen Telefonen in der Gemeinde gegen null gingen. Zudem ließen Vandalismus und ein technisch notwendiger Austausch von Endgeräten einen wirtschaftlichen Weiterbetrieb nicht mehr zu, habe es laut Günther weiter geheißen.

Die Gemeindeverwaltung habe den Abbau der Telefonzellen an der Servaisstraße in Witterschlick sowie eben an der Alfterer Straße in Oedekoven gestattet, sagte Günther. Zugleich habe die Gemeinde den ersatzlosen Abbau an den Standorten Am Herrenwingert und Im Benden in Alfter-Ort nicht erlaubt. An diesen Stellen sind die vorhandenen Münztelefonzellen durch sogenannte Basistelefone – ohne Kabine – ersetzt worden.

„Die Gemeindeverwaltung begründete die Notwendigkeit der beiden letzteren Standorte mit Hinblick auf die laufenden Planungen zur Stärkung des Alfterer Ortskerns sowie der geplanten Aufwertung des Stadtbahnhaltepunktes“, erläuterte Günther.

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