Kinderbetreuung in Bornheim 900.000 Euro mehr für U 3

BORNHEIM · Einstimmig hat der Bornheimer Jugendhilfeausschuss für die Mehrausgaben von 900.000 Euro für den Ausbau von Kindergärten gestimmt, um den Rechtsanspruch auf die Betreuung von Kindern unter drei Jahren (U3) zu erfüllen.

Zusätzlich werden über 350.000 Euro vom Bund und knapp 110.000 Euro vom Land Nordrhein Westfalen für den U 3-Ausbau gezahlt. Mit den geplanten Maßnahmen erreicht die Stadt zum Stichtag 1. August, ab dem der Rechtsanspruch besteht, eine Quote von 43 Prozent und erfüllt damit die vom Gesetzgeber vorgesehene Quote.

In Bornheim gibt es zu diesem Zeitpunkt rund 800 Mädchen und Jungen zwischen einem und drei Jahren, heißt es in der Vorlage der Verwaltung. Zum Kindergartenjahr 2012/13 standen bereits 172 U 3-Plätze in Kindergärten und bis zu 140 bei Tagespflegerinnen zur Verfügung. Bis August werden 45 weitere Plätze in Kindertageseinrichtungen geschaffen sein. Bei den Tagesmüttern und -vätern kalkuliert die Verwaltung mit 125 Plätzen. Tatsächlich geht sie aber davon aus, dass 30 Tagesmütter je fünf U 3-Plätze anbieten.

Im Laufe des Kindergartenjahres 2013/14 werden zusätzlich weitere 85 U 3-Plätze geschaffen, davon, wie berichtet, 40 durch Containerstandorte in Roisdorf und Walberberg, wo reine U 3-Gruppen entstehen sollen.

So werden Plätze für mehr als 50 Prozent der unter Dreijährigen mit Rechtsanspruch in Bornheim, beziehungsweise für 35,5 Prozent aller unter drei Jahre alten Kinder in Bornheim zur Verfügung gestellt. Der tatsächliche Bedarf wird erst jetzt durch das tatsächliche Anmeldeverhalten verlässlich ermittelt. Die Verwaltung geht von einem steigenden Bedarf aus.

Um die Mehrausgaben im Haushalt in Höhe von insgesamt 900.000 Euro zu decken, werden die Sanierung der Grundschulen in Waldorf und Walberberg zurückgestellt. "Wir hätten die Sanierungen wegen der begrenzten Personaldecke in diesem Jahr ohnehin nicht realisieren können", sagte Sozialdezernent Markus Schnapka. Die Sanierungsarbeiten seien jedoch nur verschoben worden und würden im nächsten Jahr durchgeführt, so Schnapka weiter.

Die hohen Investitionskosten für den U 3-Ausbau sieht der Sozialdezernent gut angelegt. "Unser Angebot an U 3-Plätzen sei einerseits ein guter Service für die Bürger unserer Stadt." Andererseits stünde der Investition auch ein Wert an Infrastruktur für Bornheim gegenüber. Die Infrastruktur und auch das Angebot an Betreuungsplätzen für Kinder würde immer wichtiger für Entscheidungen für den Wohnort von Familien, so Schnapka.

Die Diskussion im Ausschuss war von finanztechnischen Details geprägt. Deshalb enthielten sich drei Ausschussmitglieder von der Abstimmung. Da die restlichen Ausschussmitglieder dafür stimmten, war die Entscheidung für die Verschiebung der Mittel schließlich dennoch einstimmig.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort