Projekt in Peru Hilfe für Menschen ohne Hoffnung

BORNHEIM · In Bornheim hat der Arzt Klaus-Dieter John über sein Projekt, ein überkonfessionelles Missionshospital in Peru, berichtet.

 Hilfe für die Ärmsten gibt es im Hospital.

Hilfe für die Ärmsten gibt es im Hospital.

"Diospi Suyana" heißt in der Sprache der Quechua-Indianer "Wir vertrauen auf Gott". Diesen Namen trägt auch ein faszinierendes Projekt, das der Wiesbadener Chirurg Klaus-Dieter John zusammen mit seiner Frau, der Kinderärztin Martina John, in Curahuasi in den Anden Perus initiiert hat.

Mit der Errichtung des überkonfessionellen Missionshospitals erfüllte sich das Ehepaar durch eine einzigartige Spendenaktion vor etwa fünf Jahren seinen Herzenswunsch. In der evangelischen Freikirche in Bornheim erzählte John jetzt im Zuge einer Vortragsreise auf eindrucksvolle und fesselnde, aber auch sehr humorvolle Weise vor mehr als 100 Zuhörern die Geschichte des Krankenhauses und von der Motivation, die dahinter steckt.

Das Besondere an dem Vortrag in Bornheim: Gemeindemitglied und Kinderkrankenschwester Tabea Fröhlich, die Anfang 2014 für drei Jahre in "Diospi Suyana" helfen wird, hörte ebenfalls gebannt den Worten des Krankenhausdirektors zu.

"Dieses Projekt hat mich so sehr fasziniert, dass ich den Entschluss gefasst habe, dort einen Beitrag zu leisten", so die 24-Jährige, die während dieser Zeit ehrenamtlich arbeiten wird. Bis dahin sammelt Fröhlich aber erst noch einige Erfahrungen in einem Bonner Krankenhaus.

Menschen ohne Perspektive und Hoffnung helfen - diesen Entschluss fasste John schon in frühester Kindheit. In der 11. Klasse lernte er seine heutige Frau Martina kennen. Beide verfolgten den Wunsch, als Mediziner das Leid in der Dritten Welt zu mildern. Den ersten Eindruck von der Bedürftigkeit der Quechua-Indianer in Peru bekamen sie im Jahr 1991, als sie als Rucksacktouristen das Land bereisten.

Schlechte Hygiene, chronische Unterernährung, Verwahrlosung und die schlechte medizinische Versorgung waren Eindrücke, die das Ehepaar mit nach Hause nahm. Den Johns wurde schnell klar: "Da wollen wir helfen und ein hochmodernes Krankenhaus errichten." Gesagt ist aber nicht gleich getan. Denn erst einmal war alles nur eine Idee. Was fehlte, war das nötige Geld und die Erfahrung für den Bau eines Hospitals.

Wortgewandt berichtete John in Bornheim mehr als eine Stunde lang von einem bemerkenswerten Projekt voller Rückschläge aber auch Hoffnungen. "Wir haben unseren Traum nie aus den Augen verloren", sagte der Chirurg, der sich sicher ist, dass dies ohne die Hilfe Gottes nie möglich gewesen wäre.

Heute zählt das Missionskrankenhaus der Johns im Landesinneren auf 2600 Metern Höhe, dort wo sonst nur Armut herrscht, zu einem der modernsten Krankenhäuser Perus und kann mit denen in Deutschland längst mithalten.

Das rund zehn Millionen Dollar teure Lebensprojekt, nach derzeitigem Umrechnungskurs gut 7,73 Millionen Euro, trägt sich dank des Vereins "Diospi Suyana" in Darmstadt selbst. Für das 55-Betten-Armenkrankenhaus, das im August 2007 eingeweiht wurde, und für die zwischenzeitlich noch errichtete Zahn- und Augenklinik sammelte der Verein bisher mehr als 15 Millionen Dollar und unzählige Sachspenden.

Viele freiwillige Krankenpfleger und Ärzte arbeiten kostenlos in dem Missionshospital. Auch das Ehepaar Klaus-Dieter und Martina John lebt und arbeitet immer noch in Curahuasi. "Wir sind mit ganzem Herzen Peruaner geworden", so John. Im Juni dieses Jahres hat "Diospi Suyana" auch mit dem Bau einer internationalen Schule begonnen.

Weitere Informationen über das Projekt "Diospi Suyana" sind auf www.diospi-suyana.org erhältlich.

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