Heimerzheimer Ortskern Bausünde der 80er Jahre soll weichen

SWISTTAL-HEIMERZHEIM · Ein Investor möchte auf dem Gelände des ehemaligen Plus-Marktes im Ortskern von Swisttal-Heimerzheim Wohngebäude bauen. Das frühere Einkaufszentrum, das seit mehreren Jahren leer steht, soll komplett abgerissen werden. Gleiches gilt für die noch genutzten Wohn- und Geschäftsgebäude an der angrenzenden Gartenstraße. Über eine entsprechende Änderung des Flächennutzungsplanes berät der Planungsausschuss am Donnerstagabend in seiner Sitzung.

In der Beschlussvorlage heißt es, dass durch diese Maßnahme eine "Verdichtung der Bebauung im Ortskern ermöglicht werden" soll. Die Vorsitzende des Planungsausschusses, Gertrud Klein (CDU), präzisiert: "Da sich in dem ehemaligen Plus-Gebäude kein Geschäft halten konnte und auch der Anblick nicht gerade berauschend ist, finde ich den Plan gut, diese Bausünde der 80er Jahre abzureißen." Besonderer Vorteil der neuen Wohngebäude sei die geplante Barrierefreiheit. "Das gibt es bisher kaum im Ortskern von Heimerzheim", sagt Klein. "So haben auch Senioren die Chance, zentral und altersgerecht zu wohnen, ohne in ein Heim zu müssen."

Die derzeitigen Entwürfe sehen an der Kölner Straße rund 25 Wohnungen mit mehr als 2300 Quadratmetern in einer dreigeschossigen Anlage vor. In einer Tiefgarage sollen 24 Stellplätze zur Verfügung stehen. Zur Kölner Straße hin sollen im Erdgeschoss kleinere Geschäfte angesiedelt werden. An der Gartenstraße sind sechs zweigeschossige Reihenhäuser mit knapp 900 Quadratmetern geplant. Drei der Gebäude sollen eine Garage, die anderen drei einen Stellplatz erhalten. Die Pläne des Bauherren sehen eine eckige, sachliche Architektur vor.

Sollte der Rat der Änderung des Flächennutzungsplanes zustimmen und das Änderungsverfahren durchgeführt werden, wovon Gertrud Klein ausgeht, hat die Öffentlichkeit im Rahmen der Offenlage die Chance, Bedenken anzumelden. "Falls es Widerstände gibt, müssen wir uns damit befassen", sagt die Ausschussvorsitzende. Von Anwohnern der Gartenstraße habe sie schon kritische E-Mails wegen der geplanten Höhe der Neubauten bekommen.

Die FDP-Fraktion stößt in einer Pressemitteilung an, auch an die wachsende Zahl der Singles zu denken, die gerne im Heimerzheimer Ortskern wohnen möchten und fordert, in den Mehrfamilienhäusern auch kleinere Wohneinheiten sowie Appartements vorzusehen: "Damit kann in den Wohnanlagen unter Umständen zum Mehrgenerationenwohnen beigetragen werden", so die Liberalen.

Der Planungs-, Verkehrs- und Umweltschutzausschuss tagt am Donnerstag um 17.30 Uhr im Ratssaal des Rathauses in Ludendorf

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