Insektenausstellung in Niederbachem Da krabbelt's auf der Hand

NIEDERBACHEM/GODESBERG · Sie gilt mit bis zu zwölf Zentimeter Körperlänge und einer sogenannten Beinspannlänge von bis zu 30 Zentimetern laut Guinness-Buch der Rekorde als größte Vogelspinne der Welt. Herkunft: Venezuela. Ihr hübscher Name: Theraphosa blondi. Am Sonntag krabbelte die Goliath-Spinne brav in ihrem Terrarium im Gemeindezentrum der evangelischen Kirche in Niederbachem durch ihren künstlichen Lebensraum.

 Das grüne Insekt ist eine Riesenblatt Gespensterheuschrecke.

Das grüne Insekt ist eine Riesenblatt Gespensterheuschrecke.

Foto: Ronald Friese

Für den Betrachter in der Regel ein ekliger Anblick - nicht so für Veranstalter Sergio Neigert, den diese Spezies von Kindesbeinen an faszinieren. Schon früh kam er durch die Sammelleidenschaft seines Onkels mit Spinnen und Insekten in Berührung und begann mit 18 Jahren, sich mit mobilen Reptilienausstellungen selbstständig zu machen. Der junge Mann aus Feuchtwangen machte sein Hobby zum Beruf und tingelt zurzeit mit seiner Ausstellung "Riesenspinnen und Insekten" durchs Rheinland.

Den Ekelfaktor kontert er mit dem Satz: "Alle ekeln sich davor, bei mir ist es einfach das Gegenteil." Die Ausstellung mit rund 90 Terrarien vermittelte den Besuchern Einblicke in Leben und Verhalten von etwa 40 Spinnenarten zuzüglich verschiedener Skorpione, Riesentausendfüßler, Käfer, Gottesanbetern und vielen weiteren Insekten. Besonders stolz zeigte sich Neigert bei Besuchern, die eine Spinne in die Hand nahmen. "Nur so gelingt es auch Erwachsenen mit einer Spinnenphobie, ihren Ekel zu überwinden.

Auch heute hatte ich wieder Besucher, die das geschafft haben." Das galt natürlich nur für nichtgiftige Spinnen, zu denen beispielsweise Theraposa Blondi nur bedingt zählt. Sie gehört zur Art von "Bombardierspinnen", die mit ihren nesselnden Brennhaaren, die auf dem Hinterleib sitzen, schleudern können. Eine schmerzhafte Attacke zwar, aber in der Regel für Erwachsene nicht lebensgefährlich.

Nächster Termin:
Wer die Ausstellung verpasst hat oder seine Spinnenphobie heilen möchte, kann das übrigens in zwei Wochen noch einmal in Meckenheim versuchen. Am Sonntag, 23. September, können die Meckenheimer im Schützenhaus, Schützenstraße 12, von 11 bis 19 Uhr Theraphosa Blondi begrüßen. Der Eintritt kostet sieben Euro für Erwachsene, fünf für Kinder. Mehr auch im Internet auf www.spinnen-insekten.de.

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