Bad Godesberger Tunnel Sanierung erst ab 2017

BAD GODESBERG · Der Bad Godesberger Tunnel wird voraussichtlich erst im Sommer 2017 saniert – und nicht wie vorgesehen in diesem Jahr. Das teilte das städtische Tiefbauamt mit. Der Grund für die Verschiebung des Projekts sind weitere Prüfungen, um den drohenden Austausch des gesamten Lüfters zu vermeiden.

„Das aktuell erstellte Gutachten hat ein Defizit bei der Lüftungsleistung ergeben“, so die Stadt. Eigentlich soll das System bei einem Feuer dafür sorgen, dass sich Brandgase und Rauch nicht ausbreiten können, damit Personen im Tunnel genügend Zeit zur Flucht haben. Laut Stadt wird nun geprüft, ob die Leistung der Lüftungsaggregate gesteigert werden kann, indem nur einzelne Maschinenkomponenten ersetzt werden.

Wie berichtet, muss der Tunnel sicherheitstechnisch auf den neuesten Stand gebracht werden. In den vergangenen dreieinhalb Jahren investierte die Stadt 2,6 Millionen Euro in die Nachrüstung. Im ersten Schritt wurden unter anderem Brandschutz und Fluchtwegkennzeichnungen verbessert. In einem zweiten Schritt sollen das Belüftungssystem erneuert und das Feststellen von Schadensereignissen an neuere Vorschriften und Erkenntnisse angepasst werden.

Die Arbeiten sollen nun 2017 beginnen, sie werden rund ein Jahr in Anspruch nehmen. Um die Maßnahme durchführen zu können, sind „erhebliche bauliche Eingriffe“ nötig, so die Stadt. Die Folge: Der Verkehr wird beeinträchtigt. Denn die jeweilige Tunnelröhre, in der die Arbeiten stattfinden, muss komplett gesperrt werden. „Der Verkehr wird dann in der jeweils anderen Röhre einspurig mit Gegenverkehr geleitet.“

Da es zu Staus kommen kann, geht die Stadt davon aus, dass Autofahrer auf die sogenannte MUK-Strecke (Mittel-, Ubier- und Konstantinstraße) ausweichen. Dort entsteht an der Kreuzung Ubier- und Plittersdorfer Straße seit am Montag ein neuer Kreisel, im Anschluss sollten der Kanal an der Ubierstraße saniert und der Römerplatz umgestaltet werden. Diese Arbeiten wurden wegen der Tunnelsanierung verschoben. Nun wird geprüft, ob zumindest der Kanal doch 2016 erneuert werden kann.

Bisher gelangt frische Luft durch einen separaten Kanal, über Wand- und Deckenschlitze in den Tunnel und die Notwege. Er befindet sich über den Röhren. Die verbrauchte Luft wird über die Lüfter in den Gebäuden am nördlichen und südlichen Portal abgesaugt. „Künftig sollen über Deckenöffnungen die Brandgase gezielt in der Nähe des Brandherdes abgesaugt werden“, so die Stadt.

Je Tunnelröhre müssen für diese Planung 15 Lüftungsklappen eingebaut werden, die jeweils etwa drei mal drei Meter groß sind. Bricht ein Feuer aus, wird nur die Klappe geöffnet, die sich in unmittelbarer Nähe zum Brandherd befindet. Die vorhandenen Lüfter sollen dann den Rauch absaugen. Die Kosten liegen laut Stadt bei rund 4,6 Millionen Euro. Ein Zuschuss beim Land ist beantragt, aber noch nicht bewilligt.

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