Beueler Franz-Elbern-Stadion Teams aus 15 Bonner Kindergärten kickten gegen Gewalt

BEUEL · "Jetzt geht es gegen Chile. Denkt dran, ihr seid ein Team und immer feste schießen", gab Trainerin Conny Ahrens die Marschrichtung vor und ihre elf Mini-Kicker erstürmten freudig das Fußballfeld. Stolz trugen sie ihre grün-weiß-roten Trikots - denn sie repräsentierten Italien.

 Die beiden südamerikanischen Spitzenteams Chile und Brasilien kämpfen um den Ball: Der Kindergarten des Studentenwerks (Chile) spielt gegen den Kindergarten der Elterninitiative Carrusel (Brasilien).

Die beiden südamerikanischen Spitzenteams Chile und Brasilien kämpfen um den Ball: Der Kindergarten des Studentenwerks (Chile) spielt gegen den Kindergarten der Elterninitiative Carrusel (Brasilien).

Foto: Roland Kohls

15 Kindergartenteams aus Bonn und der Region traten zur Fußball-Weltmeisterschaft im Beueler Franz-Elbern-Stadion an. Und es war ein echtes Sommermärchen mit Sonnenschein, bester Stimmung bei den Aktiven und den zahlreichen Zuschauern und jeder Menge Tore.

Der Bonner Verein Fußball gegen Gewalt hatte das Turnier organisiert - es war die zweite Auflage nach der WM 2010. Der Reinerlös fließt an die Friends Kinderhilfe International. Der Verein unterstützt Projekte für hilfsbedürftige Kinder in Sri Lanka.

"Es ist eine schöne Sache, wenn Kinder etwas für andere Kinder tun und dabei auch noch so viel Spaß haben", sagte André Gehrke. "Wir haben uns zur Aufgabe gemacht, auf Gewalt im gesellschaftlichen Bereich aufmerksam zu machen", sagte der zweite Vorsitzende des Vereins.

"Wir freuen uns sehr, dass der Verein uns mit dieser tollen Aktion unterstützt. Wir haben viele Anknüpfungspunkte. Denn häusliche Gewalt ist in Sri Lanka auch ein immenses Problem", ergänzte Haider Hassan von Friends.

"Wir haben den Kindergärten T-Shirts übergeben, die sie dann landestypisch bemalten und als Trikots beim Turnier tragen", so Gehrke. Jedem teilnehmenden Kindergarten wurde ein Land zugelost. "Deutschland haben wir bewusst herausgelassen, damit es keinen Neid gibt", erklärte Gehrke.

Erzieherin Conny Ahrens machte im Vorfeld ihr Team fit für die WM, denn schließlich ging es für den Kindergarten Maria-Montessori-Allee (Mari und Monti) aus Neu-Vilich um die Verteidigung des Weltmeistertitels. Denn den hatten die Mini-Kicker 2010 geholt. Dreimal die Woche haben sie trainiert, um auf Torejagd zu gehen. "Die Kinder sind mit ganzem Herzen dabei und haben auf diesen Tag hingefiebert", so Ahrens.

Die Erzieherin hat selbst früher beim BSV Roleber Fußball gespielt und ist deshalb begeistert dabei: "Mir war wichtig, den Kindern den Gedanken des Vereins Fußball gegen Gewalt nahezubringen und ihnen zu erklären, dass keiner ausgelacht oder ausgeschlossen wird, dass man sich auf dem Platz nicht anschreit und das Fair Play ganz wichtig ist", so die Erzieherin. Denn Fußball solle Spaß machen und den hatten die Drei- bis Sechsjährigen sichtlich. Sie strahlten, lachten und feuerten sich gegenseitig an.

Weltmeister wurde übrigens das Team der Kita Am Stadion in Beuel, das für England spielte und mit einem 1:0 gegen Italien gewann.

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