"Bonner Chancen": Jahnschule gewinnt 8 000 Euro für Projektunterricht

Plüschiges, weiches Fell, vier Pfoten und eine kalte Schnauze. Gestatten, Hundedame Cleo. Aber was hat die dreijährige Golden Retriever-Hündin mit dem Wettbewerb Bonner Chancen der Telekom zu tun?

 Prämierung des "Hunde ABC" in der Jahnschule. Hundetrainerin Anne Wolf arbeitet mit Hund Cleo und Schülern.

Prämierung des "Hunde ABC" in der Jahnschule. Hundetrainerin Anne Wolf arbeitet mit Hund Cleo und Schülern.

Foto: Deutsche Telekom

Auerberg. Plüschiges, weiches Fell, vier Pfoten und eine kalte Schnauze. Gestatten, Hundedame Cleo. Aber was hat die dreijährige Golden Retriever-Hündin mit dem Wettbewerb Bonner Chancen der Telekom zu tun? Ganz einfach: Cleo gibt mit Frauchen und Trainerin Anne Wolf in der Jahnschule einen Workshop, der sich Hunde-ABC nennt.

Zum dritten Mal hat die Offene Ganztagsschule bei dem Wettbewerb Bonner Chancen mitgemacht. Und aller guten Dinge sind drei, denn diesmal hat es endlich geklappt, und die Schule gewinnt den Wettbewerb und somit sind weitere zwei Jahre Hunde ABC garantiert.

Sechs Schulen und vier Jugendeinrichtungen wurden prämiert. Für die Verwirklichung ihrer kreativen und förderwürdigen Projektideen stiftet die Telekom insgesamt rund 83 000 Euro. "Dies ist übrigens das einzige Projekt, bei dem Tiere dabei sind", sagt Katja Werz von der Telekom.

Thema war in diesem Jahr "Füreinander miteinander", und die Jahnschule hat mit ihrem Projekt die meisten Kriterien erfüllt, die so auf den ersten Blick gar nicht auffallen.

Hunde haben ähnliche soziale Strukturen und Bedürfnisse wie Menschen, so lernen die Kinder den richtigen und respektvollen Umgang mit Lebewesen, wie zum Beispiel was es heißt, Geduld zu haben. "Zu dem erfahren die Kids spielerisch die Hundesprache, aber besonders wichtig ist es uns, ihnen die Angst vor den Tieren zu nehmen", so Hundetrainerin Wolf.

Denn bei ihrer Arbeit in Schulen und Kindergärten sei ihr öfters aufgefallen, dass gerade die Kinder mit Migrationshintergrund Vorurteile gegen die Vierbeiner hegen. "Das Verständnis, dass Hunde als Haustiere und Freunde des Menschen gehalten werden, fehlt den Kindern zu Beginn", erklärte Wolf.

Besonders in der Jahnschule ist der Anteil der Kinder mit Migrationshintergrund wie bei Drittklässler Enes (8) hoch. Umso mehr freut sich Schulleiterin Sibylle Clement, dass diese Kinder die Chance auf das Hunde ABC bekommen. "Ganz ehrlich, ich hätte mir als Kind auch so einen Workshop gewünscht, denn früher hatte ich Angst vor Hunden, heute ist es, sagen wir mal, Respekt", sagt Clement und lacht.

Enes jedoch hat keine Angst, er erhofft sich vom Training mit Cleo mehr über Hunde zu erfahren, denn er wünscht sich selbst schon lange einen Hund. "Einen Schäferhund würde ich gerne haben, und dem würde ich dann die hier gelernten Tricks beibringen", meint Enes. "Aber noch muss ich meinen Papa ein bisschen überzeugen."

Nach dem Kursus müssen die Kids sogar eine Prüfung bestehen, bevor sie den "Junior-Hundeführerschein" bekommen. Damit kann Enes bei seinem Papa bestimmt punkten, und dem eigenen Hund steht nichts im Wege.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort