"Ganztagsschule wird Selbstläufer"

Helmholtz-Gymnasium nutzt NRW-Offensive und beantragt Umwandlung

"Ganztagsschule wird Selbstläufer"
Foto: Barbara Frommann

Bonn. Martin Berg und Barbara Kliesch sind zuversichtlich: Die zum nächsten Schuljahr geplante Umwandlung des Helmholtz-Gymnasiums in eine echte Ganztagschule wird ein Selbstläufer.

Der Schulleiter und seine Vertreterin haben sofort zugegriffen, als sich ihnen im vorigen Jahr im Rahmen der NRW-Ganztagsoffensive diese Möglichkeit bot. Denn beide sind nicht zuletzt aus ihrer täglichen Erfahrung im Umgang mit den Kindern und Jugendlichen überzeugt, dass der Ganztagsbetrieb die richtige Antwort auf den gesellschaftlichen Wandel und damit einhergehenden Veränderungen in den Familien ist.

Nach zunächst kontroverser Diskussion im Kollegium, so Berg, und einem mit großer Mehrheit in der Schulkonferenz gefassten Beschluss beantragte die Duisdorfer Schule als erstes städtisches Gymnasium in Bonn die Umwandlung in eine Schule mit sogenannten gebundenen Ganztagsbetrieb.

ServiceSchulen in Bonn und der RegionZwar bieten bereits seit Jahren unter anderem auch das Carl-von -Ossietzky und Konrad-Adenauer-Gymnasium Ganztagsbetrieb an. Der Unterschied aber sei, dass in der gebundenen Form unter anderem nun auch die Arbeitsgemeinschaften am Nachmittag verpflichtend seien, sagte Berg. Die Schüler seien so verbindlich an mindestens drei Tagen bis 16 Uhr in der Schule.

Er und seine Kollegin wissen: Bei manchen Eltern stößt der Ganztag nach wie vor auf Ablehnung. Auch hören sie immer wieder die Klagen der Vereine, denen die Kinder und Jugendlichen ausblieben. "Dann müssen Vereine stärker auf die Schulen zugehen", sagte Berg, der schon jetzt die Telekom Baskets als Partner gewonnen hat.

Schließlich habe auch die verkürzte Schulzeit (G8) den Ganztagsbetrieb längst durch die Hintertür an alle Gymnasien eingeführt, ohne dass die Schulen dafür aufgestellt waren. Am Helmholtz-Gymnasium habe das dazu geführt, dass man nun täglich mit mehr als 50 Schülern zum Mittagessen in die Kantine des benachbarten Ministeriums gehen müsse.

Doch Besserung ist in Sicht: Im Januar soll der Spatenstich für einen rund 480 000 Euro teuren Neubau für Mensa, Küchentrakt und Vorhalle erfolgen. Schulamtsleiter Hubert Zelmanski zufolge werden aber auch Gymnasien ohne gebundenen Ganztag nach und nach mit entsprechender Infrastruktur, vor allem Mensen ausgestattet. Auch dafür gebe es Geld vom Land.

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