Gutachten zur Sportentwicklung Ein Zehntel der Sportprojekte sind in Bonn umgesetzt

Bonn · Nur rund ein Zehntel der Maßnahmen aus dem Gutachten zur Sportentwicklung der Stadt Bonn wurden bereits umgesetzt. Mit der Hälfte der Projekte hat die Stadt zumindest begonnen.

 Die Fortführung von Sport im Park ist ebenfalls Teil der Sportentwicklungsplanung.

Die Fortführung von Sport im Park ist ebenfalls Teil der Sportentwicklungsplanung.

Foto: Stefan Knopp

Mehr als ein Jahr nach dem Ratsbeschluss zur Umsetzung der Maßnahmen und Empfehlungen aus dem Gutachten zur Sportentwicklung hat die Stadt Bonn rund ein Zehntel der Projekte vollständig umgesetzt. Das geht aus einer Mitteilung hervor, die dem Sportausschuss in seiner vergangenen Sitzung vorlegt wurde.

Das Gutachten hatte der Sportwissenschaftler Professor Robin Kähler mit seinem Forschungsteam im Zeitraum von Frühjahr 2017 bis Sommer 2019 erstellt, mit dem Ziel, das Sportangebot und die Infrastruktur in Bonn zu erfassen und nach den Wünschen von Vereinen, Schulen und Anwohnern zu verbessern.

Laut der aktuellen Mitteilung wurden bislang elf von 118 Maßnahmen realisiert. So wurde die Lenkungsgruppe Sportentwicklung mit Mitgliedern des Stadtsportbundes Bonn (SSB), des Schul-, Gesundheits-, Jugend-, Umwelt- und Stadtplanungsamtes sowie des Städtischen Gebäudemanagements (SGB) gegründet, die seit Herbst 2020 regelmäßig tagt. Des Weiteren wurden drei neue Vollzeitstellen in der Sportverwaltung geschaffen – davon eine mit sportwissenschaftlichem und eine mit ingenieurtechnischem Hintergrund. Auch der in der vergangenen Ratssitzung beschlossene Kooperationsvertrag zwischen der Stadt Bonn und dem SSB zählt dazu.

Mehr als ein Drittel der Projekte wurde nicht gestartet

Eine konkrete Neuerung, die Bonner direkt nutzen können, ist die Sportbox auf dem Rasen vor der Oper. In dem Kasten lagern seit Sommer 2020 Yogamatten, Faszienrollen, Kugelhanteln und weitere Sportgeräte, die sich Sportler per App ausleihen können. Ebenfalls installiert wurde die Discgolf-Anlage im Derletal.

Mit der Hälfte der aufgeführten Maßnahmen hat die Stadt zumindest begonnen: Dazu zählen der Plan zur Neuordnung der Bonner Bäderlandschaft, das Beheben geringer Mängel an Sporthallen, die Umgestaltung des Endenicher und des Reuterparks sowie die Beteiligung von Sportvereinen an der Sportplatzpflege.

Mehr als ein Drittel der Projekte wurde allerdings noch nicht gestartet. So fehlt etwa bislang ein konkreter Zeit-Maßnahmenplan für die Sanierung und Modernisierung schulischer Sportanlagen. „Mir fehlt generell die Perspektive – vor allem für die städtischen Turnhallen“, sagte Corinna Dahmen (Bündnis 90/Die Grünen). „Wir bemühen uns, eine solche Liste zu erstellen. Wir sind nicht Bauherren, sondern abhängig vom SGB“, erklärte Kultur- und Sportdezernentin Birgit Schneider-Bönninger.

Für die Ratskoalition liegt der Fokus vor allem auf der Umsetzung der Bolzplatzoffensive und einer Spielplatzbedarfsplanung, wie Ramy Azrak, sportpolitischer Sprecher der Grünen, ausführte. „Wann können wir mit der großen Bolzplatzoffensive starten?“, erkundigte sich Azrak. „Die Offensive ist tatsächlich noch nicht eingeleitet worden“, meinte Stefan Günther, Leiter des Sport- und Bäderamtes. Allerdings liegen die Bolzplätze laut Günther auch nicht in der Verantwortung seiner Behörde, sondern in der des Jugendamtes. Eine Spielplatzbedarfsplanung sei hingegen in der finalen Abstimmung.

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