Kommentar zum SGB Eine große Aufgabe

Meinung | Bonn · Bonn hat in den nächsten Jahren eine Vielzahl an Bauprojekten vor sich. Damit das gelingen kann, muss die Struktur des Städtischen Gebäudemanagements verbessert werden. Aber auch private Investoren und die städtische Wohnungsbaugesellschaft müssen sich einbringen, meint GA-Redakteur Philipp Königs.

An Bonns Fünfter in Kessenich laufen zurzeit Bauarbeiten, die vom Gebäudemanagement koordiniert werden.

An Bonns Fünfter in Kessenich laufen zurzeit Bauarbeiten, die vom Gebäudemanagement koordiniert werden.

Foto: Benjamin Westhoff

Die Kommunalpolitiker haben sich derzeit mit zwei umfangreichen Berichten zu beschäftigen, die es in sich haben. Da wäre zum einen die 25-seitige Beschlussvorlage, in der das eigenständige Städtische Gebäudemanagement gegenüber dem Rat darlegt, warum es für künftige Bauaufgaben zehn zusätzliche Stellen für Architekten und Ingenieure benötigt. Und zum anderen ein 267-seitiger Bericht aus der Feder des bei Organisationsdezernent Wolfgang Fuchs angesiedelten städtischen Organisationsteams, das die Arbeitsstruktur des SGB genauer unter die Lupe genommen hat. Letztere spricht dem Gebäudemanagement im Kern die Zukunftsfähigkeit ab. Das Ganze in einer Zeit, in der die Zeichen auf Wachstum stehen.

Es ist nämlich durchaus erfreulich, dass beispielsweise zusätzliche Kindergärten und Schulen gebaut werden müssen, weil die Stadt Bonn ganz offenkundig ein begehrtes Pflaster für Arbeitnehmer und ihre Familien ist.

Doch die Organisationsuntersuchung des SGB offenbart eklatante Schwächen in der Struktur. Das Controlling, also die Überwachung der Bauzeit und der Baukosten, fehlt an vielen Stellen. Der Bericht bemängelt fehlende Standards für Prozessabläufe, die ein routiniertes Abarbeiten der Projekte ermöglicht.

Die große Aufgabe wird nun darin bestehen, nicht nur das SGB mit einem kaufmännischen Geschäftsführer an der Seite der kommissarischen Leiterin Marion Duisberg zu stärken und auf tragfähige Füße zu stellen. Ohne die Hilfe privater Investoren oder der städtischen Wohnbaugesellschaft Vebowag wird die Anpassung der Infrastruktur an die Bedürfnisse von Morgen nicht zu bewältigen sein. An einer Stellschraube zu drehen, reicht nicht mehr. Unter den bisherigen Voraussetzungen wird das SGB Mammutprojekte wie die Opern-Instandsetzung geschweige denn eine Sanierung des Stadthauses nicht stemmen können.

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