Spendenparlament Bonn Kinderstadt „Mini-Tabu“ lässt Demokratie erleben

Bonn · Die Mitglieder des Bonner Spendenparlaments haben jetzt beschlossen, 13 Projekte mit insgesamt 37.782,60 Euro zu unterstützen.

 Sibylle Becker ist 1. Vorsitzende des Bonner Spendenparlaments.

Sibylle Becker ist 1. Vorsitzende des Bonner Spendenparlaments.

Foto: Horst Müller

„Wir sagen nur dann zu, wenn mindestens 20 von uns selber mitdürfen“, schallte es aus dem Plenum. Die ironisch gemeinte Bemerkung eines der gut 120 anwesenden Spendenparlamentarier galt dem Projekt „Die große Eifel-Expedition“ und die steht allerdings nur Schülern offen. Bei der Sitzung des Bonner Spendenparlaments im Gemeindesaal der Lutherkirche stimmten die Mitglieder über 13 Projekte ab und trotz des Einwurfs wurde auch die Eifel-Expedition mit den empfohlenen 4000 Euro bedacht.

Von der „Bananenflanke“, einem innovativen Fußballprojekt für geistig behinderte Kinder und Jugendliche, über einen Begleitdienst für Alte und Kranke bis hin zur Kinderstadt „Mini-Tabu“ hatten die Parlamentarier wieder einmal über ein breites Spektrum an Förderanträgen von gemeinnützigen Vereinen für deren soziale Vorhaben zu entscheiden. „Die Hilfsprojekte spiegeln das vielfältige bürgerschaftliche Engagement in der Stadt“, sagte die Vorsitzende Sibylle Becker bei der Begrüßung: „Aus der Sicht unseres parlamentarischen Selbstverständnisses ist vor dem Hintergrund des Wiedererstarkens populistischer Forderungen auch das Projekt 'Mini-Tabu' hervorzuheben, bei dem Kinder Demokratie zum Anfassen erleben.“.

„Mini-Tabu“ lehnt sich an die erfolgreiche Aktion „Mini-Beuel“ an – für eine Woche entsteht nun auch in Tannenbusch eine kleine Stadt, in der 50 Mädchen und Jungen zwischen acht und zwölf Jahren die Möglichkeit haben, Demokratie und gesellschaftliches Miteinander zu erleben. 5000 Euro bewilligten die Parlamentarier für das Projekt der katholischen Kirchengemeinde Sankt Thomas Morus, und am Ende der Sitzung waren alle 13 Projekte mit einer Fördersumme von insgesamt 37.782,60 Euro verabschiedet.

Bei der großen Eifel-Expedition dürfen sich maximal 22 Siebtklässler in 15 Tagen auf eine 208 Kilometer lange Strecke durch das Mittelgebirge begeben. Ohne elektronische Ablenkungsmittel sollen sie sich bei dem Projekt des Fördervereins der Elisabeth-Selbert-Gesamtschule mit allen Sinnen auf echte Natur- und Landschaftserfahrungen einlassen. Es sei viel Durchhaltevermögen erforderlich, um sich in ungewohnten Situationen zu bewähren und so Selbstvertrauen zu entwickeln, sagte der Projektverantwortliche Dieter Schlemmer bei der Präsentation. Das Bonner Spendenparlament unterstützt soziale Projekte in Bonn, mit fünf Euro im Monat kann jeder Parlamentarier werden und so über die Vergabe der Spendenmittel mitentscheiden.

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