Messe im Kameha Bonn Klassische Hochzeiten liegen im Trend

BONN · Beim 22. "Tag der Hochzeit" konnten sich Brautpaare Anregungen für den großen Tag holen. Die Angebote reichten vom Tauben-Verleih bis zur "Selfie-Box".

 Mit Tüll und Schleppe: Brautkleider-Schau bei der Hochzeitsmesse im Kameha.

Mit Tüll und Schleppe: Brautkleider-Schau bei der Hochzeitsmesse im Kameha.

Foto: Barbara Frommann

Schon kleine Mädchen spielen Hochzeit, und Doku-Formate wie „Zwischen Tüll und Tränen“ füllen das Nachmittagsprogramm im Fernsehen. Wenn der eigene Tag gekommen ist und der Liebste um die Hand angehalten hat, beginnt die Arbeit. Wo wird gefeiert? Nur standesamtlich oder auch kirchlich? Und das Wichtigste: welches Kleid? Antworten auf diese Fragen konnten sich Paare am Sonntag im Kameha Grand Hotel holen. Dort fand zum 22. Mal der „Tag der Hochzeit“ statt. 40 Aussteller aus Bonn und Umgebung präsentierten bei der Messe die neuesten Trends.

„Uns ist wichtig, dass wir nicht zehn Brautmodengeschäfte und fünf Juweliere vor Ort haben, sondern alle Aspekte bedienen, sodass man für jedes Element der Hochzeit einen kompetenten Ansprechpartner antrifft“, erklärte Veranstalter Hans-Joachim Fandel. Eins ist für ihn klar: Die klassische Hochzeit wird niemals out sein. „Daran ändern auch TV-Formate wie 'Vier Hochzeiten und eine Traumreise' nichts. Brautpaare brauchen etwas zum Anfassen und Ausprobieren. Der Besuch im Geschäft kann nicht durch das Internet ersetzt werden“, sagt Fandel.

Auch die Tatsache, dass sich die Teilnehmer in den Shows gegenseitig bewerten, gefällt dem Veranstalter nicht. „Ich schaue mir solche Sendungen nicht an. Eine Hochzeit ist etwas emotionales, die für jeden individuell sein sollte.“ Diese Formate dienten lediglich als Anregung für angehende Eheleute. Auch die in den USA beliebten Weddingplaner könnten in Deutschland nicht richtig ankommen. „Wir wollen keinen Dienstleister, der alles für uns übernimmt. Den Deutschen ist es wichtig, allem die eigene Note zu geben“, sagt Fandel.

Tradition hat bei einer Hochzeit die kirchliche Zeremonie. „Obwohl weniger Menschen heutzutage kirchlich heiraten als vor ein paar Jahrzehnten, gehört die kirchliche Trauung einfach dazu. Zu uns kommen auch Paare, die keiner Gemeinde angehören und nicht getauft sind“, erklärte Jan Pridik von Evangelischen Kirchenkreis. In Sachen Blumen geht der Trend von schlichten Pastellfarben zu farbenfrohen Engagements hin, findet Alexandra Schneider von Floristik Odenthal. „Mottohochzeiten bevorzugen meist Vintage-Töne, aber auch knallige Farben wie Pink und Rot werden immer beliebter.“

Bei immer mehr Hochzeiten dürfen weiße Tauben nicht mehr fehlen. Jeweils 14 Vögel kann man bei Eduard Skulmowski mieten. „Zwei zum Fotografieren, die anderen zwölf repräsentieren die Apostel.“ Insgesamt 100 weiße Brieftauben hat er zu Hause. Der Taubenzüchter bekommt sehr oft E-Mails von Ehefrauen, die ihm sagen, wie sehr es ihnen gefallen habe. „Eine Frau hat mich sogar mal zu Tränen gerührt.“

Um auch den Gästen eine Erinnerung an den schönsten Tag im Leben des Brautpaares mitgeben zu können, bietet Foto Kleer aus Düren seit Kurzem die „Selfie Box“ an. „Die Gäste laden sich zu Beginn der Feier einfach die entsprechende App herunter und machen viele Fotos. Zum Ende hin können sie sich ihre Schnappschüsse direkt ausdrucken lassen“, erklärte Carina Daun. Die Fotos werden an die Box gesendet und mit einem individuell gestalteten Fotorahmen versehen.

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