Multikulturelle Jahnschule Mit Beethoven auf Weltreise

AUERBERG · Auf musikalische Reise durch die ganze Welt begaben sich gestern die Schüler der Jahnschule. Als Reiseführer durch ihren Streifzug durch Europa, Afrika und Asien nahmen sie einen alten Bonner Bekannten mit: Ludwig van Beethoven. In der Aula der Gemeinschaftsgrundschule präsentierten die Kinder der ersten bis vierten Klassen Lieder aus unterschiedlichen Ländern.

 Singen zu den landestypischen Melodien in der jeweiligen Fremdsprache: Die Kinder der ersten bis vierten Klassen der Jahnschule.

Singen zu den landestypischen Melodien in der jeweiligen Fremdsprache: Die Kinder der ersten bis vierten Klassen der Jahnschule.

Nacheinander standen die Klassen - jede für sich ein eigener kleiner Chor - mit den jeweiligen Flaggen in der Hand auf. Als erstes sangen sie eine selbst verfasste Strophe zu der Melodie von Beethovens "Urians neue Reise um die Welt", in der sie kurz einen Brauch oder ein Fest aus einem bestimmten Land vorstellten. Dann folgte das Besondere: Zu den landestypischen Melodien sangen die Kinder in der jeweiligen Fremdsprache.

Wieviel Spaß ihnen das machte und dass sie dabei sogar noch was gelernt hatten, konnte man nach dem Auftritt auf dem Schulhof sehen, wo eine Gruppe Mädchen nochmal nur für sich ihr somalisches Lied anstimmten. Das multinationale Musikprojekt organisierte die Jahnschule zusammen mit dem Beethoven-Haus Bonn. Die Idee entstammte der Initiative "Integration durch Musik" der Liz-Mohn Kultur- und Musikstiftung, die das Projekt finanzierte.

Bereits im Oktober begannen die ersten Planungen, bei denen sich auch viele Eltern einbrachten. "Die Familien unserer Schüler gehören sehr vielen unterschiedlichen Nationen an", sagte Sibylle Clement, Rektorin der Jahnschule. "Sie halfen uns bei der Auswahl der landestypischen Lieder und berichteten den Kindern aus ihrer Heimat." So konnten die Kinder aus erster Hand lernen, wie die Menschen zum Beispiel in Sri Lanka, Somalia, Kroatien oder im Iran leben.

"Eine multikulterell zusammengesetzte Schülerschaft wird so oft als etwas Schlechtes dargestellt, doch hier kann man sehen, dass es auch eine besondere Stärke von Schulen sein kann", freute sich Clement. Dass die Schüler Wertschätzung für fremde Kulturen lernen, sei ein wichtiges Ziel gewesen. Seit Januar besuchte Projektleiterin Martella Gutiérrez-Denhoff vom Beethoven-Haus einmal die Woche die Klassen, um mit den 245 Schülern die Stücke einzustudieren und über die unterschiedlichen Kulturen zu sprechen.

"Es war eine tolle Gelegenheit den Kindern Beethoven näher zubringen, aber auch um zu zeigen, dass unsere westlichen Kultur nicht die einzige ist, sondern dass es in anderen Ländern viele tolle Dinge zu entdecken gibt."

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