Fahrkartenautomaten am Hauptbahnhof Volkshochschule und die Bahn geben Einführungskurs im Servicecenter

BONN · Volkshochschule und Deutsche Bahn wollen die Scheu vor den Fahrkartenautomaten nehmen und haben gemeinsam einen Einführungskurs im Servicecenter im Bonner Hauptbahnhof veranstaltet.

 Persönliche Unterweisung auf dem Hauptbahnhof: Heike Krätz von der Deutschen Bahn weiht in die Geheimnisse und Besonderheiten des Fahrkartenautomaten ein.

Persönliche Unterweisung auf dem Hauptbahnhof: Heike Krätz von der Deutschen Bahn weiht in die Geheimnisse und Besonderheiten des Fahrkartenautomaten ein.

Foto: Barbara Frommann

Liegt mein Reiseziel noch im VRS-Gebiet? Oder muss ich doch schon bei den Tickets für ganz NRW schauen? Und wäre es nicht billiger, direkt auch eine Rückfahrkarte zu kaufen? Die Auswahl eines passenden Tickets für eine Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln kann mitunter ganz schön schwierig sein. Wenn dann auch noch der Fahrkartenautomat ein kleines Feindbild darstellt, wird es umso schwieriger. Um gerade älteren Semestern die oft vorhandene Scheu vor den Automaten zu nehmen, veranstaltete die Volkshochschule zusammen mit der Deutschen Bahn gestern einen Einführungskurs im Servicecenter im Bonner Hauptbahnhof.

Aus ihrer täglichen Erfahrung weiß Klara Winterhoff von der DB, dass das Interesse und die Notwendigkeit solcher Angebote groß ist. Dass dann trotzdem nur recht wenige Interessentinnen - es waren ausschließlich Frauen - vor Ort waren, führte Adrian Reinert, Bereichsleiter für Lebensgestaltendes Lernen an der VHS, auch auf eine zu geringe Kommunikation im Vorfeld zurück.

Umso mehr konnte daher aber Heike Krätz auf die Fragen der Teilnehmerinnen eingehen. Mit viel Geduld erklärte sie nicht nur die vielfältigen Funktionen des Automaten, sondern erläuterte Schritt für Schritt auch spezifische Reisepläne, nach denen sich die Seniorinnen erkundigten. So etwa die Reise an Heiligabend - "niemals ohne Sitzplatzreservierung", beschwor dabei Krätz.

Die Kooperation mit der VHS ging von der DB aus, womit dort offene Türen eingerannt wurden. Schon früher hatte man diese Kurse organisiert, in denen die VRS-Automaten erklärt wurden. "Wir möchten ja den ÖPNV fördern, von daher kann eine solche Aktion nur gut sein", merkte Reinert an. Zudem höre er in seinen Kursen des Öfteren Klagen über die komplizierten Automaten. Dank der rund 40-minütigen Einführung sind diese für die Anwesenden nun kein Hexenwerk mehr.

Krätz empfahl indes allen, die Vorgänge immer wieder zu üben. "Am besten an solchen Automaten, wo nicht schon fünf Leute hinter Ihnen mit den Hufen scharren", riet sie augenzwinkernd. Denn Stress sei eine häufige Fehlerquelle in solchen Fällen. Dafür erntete sie zustimmendes Nicken und Murren, schließlich sind speziell in der Rushhour am Bahnhof viele Leute schnell gereizt von jedem "unnötigen" Zeitverlust. Davon werden sich die Seniorinnen aber nicht abbringen lassen. "Man muss das einfach üben. Wie alles im Leben halt", so eine der Teilnehmerinnen.

Für die zweite Jahreshälfte des kommenden Jahres sind erneut Kurse geplant, wie sie neben Bonn auch schon in Aachen und Köln stattfinden. "Da standen dann zum Teil 30 Leute", berichtete Winterhoff.

Und wenn die Bonner Teilnehmerinnen demnächst öfter den Automaten als den Schalter aufsuchen, hat die Aktion ihr Ziel trotz der geringeren Anzahl auch hier erreicht.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Diese Pflanze kann fast alles
Chinesisches Wunderschilf „Miscanthus“ Diese Pflanze kann fast alles
Zum Thema
Aus dem Ressort