Kombibad in Bonn-Dottendorf Warum die Politiker ein neues Bad ablehnen

BONN · Die Überraschung war gegen 22.30 Uhr perfekt: Die Bezirksvertretung Bonn hat am Dienstagabend den Bau eines neuen Kombibades in Dottendorf abgelehnt. Die Abstimmung über eine entsprechende Vorlage der Verwaltung endete mit einem Patt.

Möglich war das, weil über den Antrag in Gänze und nicht über die einzelnen Punkte abgestimmt wurde. Grund für diese Entscheidung war vor allem die geplante Schließung des als Baudenkmal eingestuften Frankenbads.

Wie berichtet, hatte OB Ashok Sridharan angekündigt, das marode Bad im Bonner Zentrum schließen zu wollen, wenn das neue Bad in Dottendorf als Familien-, Schul- und Sportbad von den Stadtwerken realisiert und fertiggestellt sein wird. „Wir haben einen Beschluss, das Frankenbad zu sanieren. Weshalb sollen wir davon abrücken?“, fragte Bezirksbürgermeister Helmut Kollig (SPD). „Wir haben schon öfter erlebt, dass wir am Ende etwas anderes bekommen haben, als uns versprochen wurde. Ich glaube nicht, dass aus dem Frankenbad etwas Tolles wird. Die Stadt wird darauf sitzen bleiben.“

Für Nicole Bonnie (CDU) ist das Projekt jedoch eine Chance für die Nordstadt, den Platz vollkommen neu zu gestalten und der Altstadt damit ein modernes Gesicht zu geben. „Uns fehlen noch die inhaltlichen Konzepte. Außerdem wissen wir nicht, was ein Neubau überhaupt kostet“, sagte Peter Kern (Bürger Bund). Und Hanno von Raußendorf (Linke) ergänzte: „Das Frankenbad kann nicht durch ein Bad in Dottendorf ersetzt werden.“ Für CDU-Fraktionschef Wolfgang Maiwaldt ist ein Neubau jedoch eine „große Chance, die Bäderlandschaft in eine zukunftsfähige Richtung zu entwickeln“. Endgültig wird der Rat am 22. September über den Neubau eines Kombibades entscheiden.

Weitere Beschlüsse der Bezirksvertretung

  • Estermannstraße: Die Bezirksvertretung stimmte einem Bürgerantrag zu, die Einbahnregelung zwischen Kranenweg und Zweimühlenweg zurückzunehmen. Wernher-von-Braun-Straße: Abgelehnt wurde der Bürgerantrag, sie in Otto-Lummitzsch-Straße umzubenennen. Allerdings soll Otto Lummitzsch in die Liste der neu zu vergebenen Straßennamen aufgenommen werden.
  • Müllabfuhr: Gemeinsam mit Bonnorange soll eine Lösung gefunden werden, um die Restmüllabfuhr in der Innenstadt nicht mehr montags vorzunehmen. Anwohner hatten sich beschwert, dass die Geschäftsleute in der Fußgängerzone bereits samstags die Tonnen hinausstellen.
  • Lessingstraße: Die Verwaltung prüft, ob die Lessingstraße vom Bonner Talweg bis zur Schumannstraße als Einbahnstraße eingerichtet werden kann.
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