StreetView in Bonn: Google soll 20 Euro pro Kilometer zahlen

Die Stadt legt Gebühren für weitere Serienfotos in Bonn fest. Europäische Städte wie Paris lassen sich bereits am Rechner erkunden

 Ein Männchen wird einfach auf den Pariser Stadtplan gesetzt. Und schon zeigt Street View Fotos - hier vom Eiffelturm. Screenshot: GA

Ein Männchen wird einfach auf den Pariser Stadtplan gesetzt. Und schon zeigt Street View Fotos - hier vom Eiffelturm. Screenshot: GA

Bonn. Sollte Google demnächst noch einmal seine Kameras auspacken, um Fotoserien aus den Straßen Bonn zu schießen, wird das teuer. Pro angefangenen Kilometer verlangt die Stadt nach der Dringlichkeitsentscheidung auf Ratsebene 20 Euro - was sich an den Gebühren Ratingens orientiert. Nur wer ohne wirtschaftliche Interessen in der Stadt fotografiert, muss weniger oder gar nichts zahlen.

Wie berichtet, plant das Internetunternehmen nach den ersten Aufnahmen im Herbst 2008 in diesen Wochen weitere Kamerafahrten für sein Angebot Street View. Die Aufnahmen sollen später über einen Klick im Stadtplan im Internet abrufbar sein.

Widerspruch Wer nicht möchte, dass Google einen selbst, sein Haus oder Auto im Internet zeigt, kann per E-Mail unter streetview-deutschland@google.com widersprechen. Wer selbst kein Internet hat, kann dies unter Google Germany GmbH, Betr. Street View, ABC-Straße 19, 20 354 Hamburg, tun. Mehr beim Ministerium für Verbraucherschutz, www.bmelv.de. Wer Street View in Städten der Welt ausprobieren möchte: www.google.de.Der Computernutzer kann also Bild für Bild durch die Straßen wandern. Manche Bürger befürchten Eingriffe in ihre Privatsphäre. So kann jeder Google verbieten, dass er selbst oder sein Haus auf Fotos zu sehen sind.

GA-Leserin Ursula Kunz weist darauf hin, dass auch andere den Blick aufs Eigenheim ermöglichen. So etwa die Deutsche Telekom auf www.dastelefonbuch.de, wo nach der Adresssuche diese auf Wunsch aus der Vogelperspektive gezeigt wird.

Schon seit gut anderthalb Jahren lässt sich Bonn sogar per Video erkunden: Eine Kölner Immobilienfirma stellt ihren Service unter Weitere Informationen unter www.e-rent.de/prima-facie-bonn.htm zur Verfügung.

Befürworter solcher Dienste freuen sich, dass sie in Sekundenschnelle Sehenswürdigkeiten, Kneipen oder Tankstellen im Internet finden und wollen nicht, dass die Stadt Google das Leben schwer macht. Manche Familie kann sich eine Urlaubsplanung ohne Satellitenfotos kaum noch vorstellen.

Da wird vor der Reise nachgeschaut, ob Pool und Strand vom Hotel auf Mallorca wirklich so traumhaft liegen, wie versprochen. Wann Google Street View in Deutschland startet, steht nach eigenen Angaben noch nicht fest.

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