Umsatz im Weihnachtsgeschäft Zu wenig fürs Alter

Es zählt die Geschichte hinter den Zahlen. Dass der jüngste Indikator für das Konsumklima von 9,4 auf 9,3 gesunken ist - geschenkt. Wichtiger ist, was dieses regelmäßig von der GfK ermittelte Datum über die Befindlichkeit der Deutschen offenbart: Sie haben wegen der vielen Flüchtlinge Angst vor steigender Arbeitslosigkeit.

Das könnte in der Tat so kommen. Aber die Deutschen wissen auch, dass sie selbst von dieser Arbeitslosigkeit kaum betroffen sein werden. Die anhaltend fröhliche Kauflust ist ein Zeichen dafür.

Neben der Angst hat die GfK noch ein zweites Verhaltensphänomen aufgespürt: Die Deutschen wollen Weihnachten weniger verschenken. Aber sie spenden mehr. Vor allem für die Flüchtlingshilfe. Besonders die Generation der 30-Jährigen gibt ein gutes Beispiel.

Neben dem vermutlich sehr realistischen Bild von unbegründeter Angst und sichtbarer Hilfsbereitschaft erzählt der Indikator noch was: Vom Sparen halten die Deutschen angesichts der Nullzinsen wenig. Sie investieren also zu wenig in die Altersvorsorge.

Diese Nachlässigkeit haben sie leider mit der volkswirtschaftliche Gesamtrechnung gemein: Darin nimmt der Konsum eine wachsende Bedeutung ein. Für Investitionen in die Infrastruktur und in Ausrüstungen, also für neue Produkte und Märkte, bleibt weniger. Kein schöner Teil der Geschichte.

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