Botschaften aus dem Lockdown Corona und Kamelle

Bonn · Botschaften aus dem Lockdown: Köbes Underground mit Video „Et weed widder besser“. Bonner Band Querbeat firmiert neuerdings als Kölner Band, kündigt Platte und Tour an.

 Oliver Pospiech.

Oliver Pospiech.

Foto: Kliemann

Zurzeit hätten sie jeden Abend gut zu tun – wären nicht Pandemie und Lockdown. Um ihr Publikum und sich selbst trotz der erzwungenen Pause irgendwie einigermaßen bei Laune zu halten, haben die Musiker von Köbes Underground, der Hausband der Kölner Stunksitzung, ein tolles Lebenszeichen ins Netz gestellt. Da spielen und singen die Köbesse rund um Sänger Josef Piek und den Bonner Posaunisten und Chefarrangeur Oliver Pospiech eine herrliche Coverversion des Gutelaunehits „Happy Together“ von den Turtles – mit eigenem Text natürlich.

Wenn die Pandemie zu Ende geht

Neun Musiker schalten sich mit bewährt exzellentem Sound aus dem Homeoffice, aus der Schihütte und dem Hobbyraum zu: „Et weed widder besser“, heißt der Song, der eine Vision an die Wand malt, „wenn die Pandemie zu Ende geht“. Ja, was passiert dann? „Der Drosten geht wieder ins Labor, der Lauterbach kommt im TV nicht mehr vor.“ Unvorstellbar. „Abstandhalten, Lüften und Teststrategie sind dann egal, singen, schunkeln, bützen und Funkenmarie wieder normal.“ Man merkt den Köbessen die Entzugserscheinungen direkt an. „Wir treffen uns nie mehr bei Zoom und zieh’n uns wieder richtig an, auch untenrum.“ Ja und „das Stadion wird wieder proppevoll“.

Soweit die Lockdown-Fantasien von Köbes Underground. Zu hören und zu sehen gibt es sie am Donnerstag im WDR. Da startet um 22.15 Uhr „Die andere Stunksitzung“ und anschließend gibt es „30 Jahre Köbes Underground“.

Querbeat mit „Radikal Positiv“

Eine andere Band, die in diesen Tagen höllisch viel zu tun hätte, meldet sich auch aus dem Homeoffice. Die karnevalistisch gewöhnlich sehr aktive Bonner Brass-Band Querbeat, 2001 von Erhard Rau, Trompeter bei Köbes Underground, als Schulband des Kardinal-Frings-Gymnasiums in Beuel gegründet, kündigt nicht nur ein neues Album an – „Radikal Positiv“ (Erscheinungstag 23. Juli) – sondern auch „die größte Tour ihrer Bandgeschichte“ (29. September bis 12. November). Ihren Song zur Corona-Lage hatten sie im September bereits mit der Single „Früher wird alles besser“ abgeliefert.

So groß die Freude über „Radikal Positiv“ ist, so bitter der mit dem Erfolg einhergehende Verlust an Lokalpatriotismus. Heißt es doch in der Ankündigung: „Die deutschlandweit überaus erfolgreiche Kölner Band Querbeat.“ Geht nicht.

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