Monotonie Billy Rückwärts im Pantheon-Casino

Bonn · Dumm gelaufen: Da erhebt sich Malte Quarz, Bassist und Sänger des Liedermacher-Trios Billy Rückwärts, kurz vor seinem 30. Geburtstag ausnahmsweise einmal aus seinem ihm gerne zugesprochenen Müßiggang, steigt aufs Skateboard - und bricht sich prompt den Arm.

Bewegung lohnt sich nicht. Und so muss die Band, die im Rahmen des Liedermachersommers im Pantheon Casino das letzte Konzert ihrer aktuellen Tour spielt, ohne Bass auskommen.

Geht schon irgendwie, der Mund ist ja nicht in Mitleidenschaft gezogen worden, und das tiefe sonore Organ von Malte ist für die Songs, die irgendwo zwischen den Ärzten, den Monsters of Liedermaching und Ober-Guru Götz Widmann eingeordnet werden können, nun einmal von deutlich größerer Relevanz. Dennoch macht sich die Verletzung bemerkbar, so sehr Malte und seine Mitstreiter Sebastian Franzen und Daniela Dieterich sich auch bemühen, dies zu überspielen. Irgendwie fehlt das Feuer, die Begeisterung. Vor allem wenn die Musiker sich in längeren Anmoderationen und Geschichten verlieren, herrscht der Eindruck von Monotonie und Langeweile, so als hätten sie eigentlich nichts zu sagen.

Was sich auch in den Liedern widerspiegelt: Von Dynamik keine Spur, von harmonischer Abwechslung auch nicht. Single-Leben und Jammer-Orgien und ein Schweine-Aufstand ("Miss Piggy an die Macht"), Protest gegen das Rauchverbot und ein Gruß an den Detektivhund bleiben alle in dem doch recht beschränkten Klang-Gewand, textlich durchaus mit Witz, musikalisch aber ohne großen Reiz.

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