René Böttcher: "Unser Publikum schätzt die Qualität unserer Arbeit"

Studiobühne Siegburg blickt am Ende der Saison zurück - 1 852 Besucher sahen 58 Aufführungen

  Die Revue "ab 18"  war in der vergangenen Saison eines der Erfolgsstücke der Siegburger Studiobühne.

Die Revue "ab 18" war in der vergangenen Saison eines der Erfolgsstücke der Siegburger Studiobühne.

Foto: GA

Siegburg. "Wir wollen Theater für Jedermann in und für Siegburg machen." Diesem selbst gesetzten Ziel sind René Böttcher und sein Team von der Studiobühne in der zurückliegenden Saison näher gekommen.

Das belegen die Besucherzahlen, und das zeigen die Rückmeldungen, die der Theaterleiter von seinen Zuschauern erhält: "Unser Publikum schätzt die Qualität unserer Arbeit und die persönliche Atmosphäre unseres kleinen Theaters."

Mit "Love Jogging" startete die Spielzeit im September, mit "Love Jogging" endete sie Anfang Juni. 58 Mal stand das Ensemble mit einer der neun Produktionen, darunter vier Neuinszenierungen, an der Humperdinckstraße auf der Bühne. Das waren 13 Aufführungen mehr als im Vorjahr.

Mit durchschnittlich 33 Zuschauern je Vorstellung - 1 841 Zuschauer insgesamt - war das Haus zu 60 Prozent ausgelastet. "Das ist ein Zuwachs um 30 Prozent."

Den Zuwachs schreibt er vor allem der Revue "ab 18", der Beziehungskomödie "Love Jogging" sowie dem Kindermusical "Die Schneekönigin" zu. "Beziehungskomödien laufen besser als griechische Tragödien", weiß der Intendant. Auf letztere will er aber nicht verzichten.

So inszeniert er in der kommenden Saison etwa "Elektra" nach Hofmannsthal. Außerdem geplant sind "Die Plagegeister" von Molière, "Misery" nach Stephen King sowie Erotiklesungen am Abend. Es soll wieder mehr öffentliche Proben geben. In der zurückliegenden Spielzeit waren es zwei.

"Für die Künstler sind sie sehr anstrengend", erklärt Böttcher, der aber wohl um die Beliebtheit der Proben weiß: "Viele Zuschauer suchen den direkten Kontakt zu Darstellern und Regisseur." Den haben sie bei diversen Aktionen des Ensembles fernab der Theaterbühne. Mit "Fliegenden Teppichen" und "Valentin-Szenen" in der Fußgängerzone unterstützte es das Straßentheaterfestival, vor Premieren machte es dort Reklame.

370 Stunden arbeitete die Studiobühne mit Kindern und Jugendlichen. Dieses Angebot wird ebenso fortgesetzt wie die Theaterworkshops. Ab September unterstützt die Truppe ein Kindertheaterprojekt der Grundschule Deichhaus. Neben Sprachförderung hat es zum Ziel, Interesse und Begeisterung für Kunst und Kultur zu wecken. Die Schauspielschule besuchen derzeit 23, ab dem neuen Schuljahr 28 Schüler.

Neben den Erfolgen gab es auch viel Gegenwind für Böttcher und seine Mitarbeiter an Studiobühne und Schauspielschule. Eine feuerpolizeiliche Begehung hätte beinahe das Aus für die Bühne bedeutet. Eine mit allen Beteiligten tragfähige Lösung sei nun aber in Sicht, versichert Böttcher.

Dies verdanke sein Haus vor allem der unbürokratischen Hilfe von Bürgermeister Franz Huhn und seinen Mitarbeiter. "Wir sind voller Zuversicht, dass wir am 2. September, feierlich und fröhlich unsere zehnte Spielzeit im neu gestalteten Foyer beginnen können."

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