Nicht mehr in Kategorie IV UN-Behörde streicht Cannabis von Liste der gefährlichsten Drogen

Berlin · Es ist laut Experten ein kleiner Schritt zu einer internationalen Lockerung, aber der Weg zur Legalisierung noch nicht völlig geebnet. Cannabis wird nun aber nicht mehr mit Heroin und Co. gleichgesetzt.

 Hanf-Pflanzen (Cannabis) wachsen in einem Garten. (Symbolfoto)

Hanf-Pflanzen (Cannabis) wachsen in einem Garten. (Symbolfoto)

Foto: dpa/Oliver Berg

Die Suchtstoffkommission der Vereinten Nationen hat Cannabis und Haschisch von ihrer Liste der gefährlichsten Drogen gestrichen. Mit 27 zu 25 Stimmen und einer Enthaltung hätten die Mitglieder der Kommission dafür gestimmt, Cannabis nicht mehr in der höchsten Kategorie IV mit Heroin und anderen schweren Drogen zu führen, teilte die Behörde am Mittwoch mit. Sie folgte damit einer entsprechenden Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation WHO.

Die Entscheidung ebnet nicht den Weg für eine Legalisierung von Cannabis oder Marihuana in den UN-Mitgliedsstaaten, denn nach wie vor wird Cannabis als streng zu kontrollierende Substanz geführt, und zwar in der niedrigeren Untergruppe I gemeinsam mit Kokain und Methadon.

Experten gehen aber davon aus, dass es ein kleiner Schritt hin zu einer internationalen Lockerung sein könnte. Unter anderem Kanada und Uruguay erlauben den Verkauf und die Nutzung von Cannabis und Marihuana, auch über den medizinischen Bereich hinaus. In vielen anderen Staaten wird der Besitz nicht oder kaum noch strafrechtlich verfolgt.

(dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Ehrlich machen
Kommentar zum Jahresbericht der Drogenbeauftragten Ehrlich machen
Aus dem Ressort
Hunderte Flüchtlinge kommen auf Gran Canaria
Ein neues Lesbos?
Kommentar zur Migrantenkrise auf den KanarenEin neues Lesbos?
In der Krise
Kommentar zum ersten Amtsjahr von Ursula von der Leyen In der Krise
Nicht verloren geben
Kommentar zur Debatte in Polen Nicht verloren geben