Janine Wissler fordert eine Grunderneuerung der Bahn Linke-Chefin befürchtet Zugchaos an Pfingsten

Berlin · Fahrten mit der Bahn werden für viele Reisende wegen Verspätungen und überfüllten Zügen zum Ärgernis. Linke-Chefin Janine Wissler hat vor einem erneuten Bahn-Chaos an diesem Pfingst-Wochenende gewarnt und dringend mehr Personal und Investitionen angemahnt

 Janine Wissler, Parteivorsitzende, der Partei Die Linke.

Janine Wissler, Parteivorsitzende, der Partei Die Linke.

Foto: dpa/Britta Pedersen

Die Linke-Vorsitzende Janine Wissler sieht die Deutsche Bahn auch am Pfingst-Wochenende nicht für den zu erwartenden Ansturm von Zugreisenden gerüstet und hat dringend mehr Personal und grundsätzlich höhere Investitionen angemahnt. Wissler sagte unserer Redaktion: „Die wenigen Sonderzüge, die zu Pfingsten eingesetzt werden, werden den Bedarf nicht decken. Dafür braucht es lang angelegte Konzepte, um Kunden und Personal zu entlasten. Feiertags braucht es mehr Züge als die, die bisher eingesetzt werden.“ Eine Aufstockung der Züge bedeute auch mehr Material und erhöhte Personalschlüssel. Die nötige Grunderneuerung der Bahn müsse endlich angegangen werden, wenn die Verkehrswende Realität werden soll. Die Linke-Politikerin äußerte scharfe Kritik an Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP), der beim Umbau der Bahn weitgehend untätig sei. „Der Ausbau der Bahn kommt nicht voran und Verkehrsminister Wissing ist ein Totalausfall und sendet keine Signale, dass sich das in absehbarer Zeit ändern wird.“ Statt die Gehälter in den Vorständen zu erhöhen, wäre eine Erhöhung der Löhne des Bahnpersonals eine richtige Maßnahme. Die Tarifforderungen der Eisenbahngewerkschaft EVG seien „völlig berechtigt“.

Wissler kritisierte die Zustände in vielen Zügen der Deutschen Bahn. „Das Sitzen auf dem Gang und stundenlanges Stehen zwischen den Abteilen ist in Deutschen Bahnen leider Alltag. Sitzplatzreservierungen verfallen, weil Anschlusszüge nicht erreicht werden oder Abteile fehlen. Das ist gerade für ältere, gesundheitlich beeinträchtigte Menschen und für Reisende mit kleinen Kindern ein großes Problem und für alle ein Ärgernis, zumal die Ticketpreise noch dazu viel zu hoch sind. Das Personal ächzt unter der Überlastung und bekommt zu Unrecht den Unmut der Fahrgäste ab.“ Zuletzt hatte es am verlängerten Wochenende um den Feiertag Christi Himmelfahrt Beschwerden vieler Bahnreisender wegen überfüllter Züge und großen Verspätungen gegeben.

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