Arbeitslosenquote in der Region gestiegen Arbeitsmarkt im Schnee-Tief

BONN · Schnee und Frost haben im Januar die Zahl der Arbeitslosen nach oben getrieben. Vor allem in den Außenberufen - etwa auf Baustellen -, in denen vorwiegend Männer beschäftigt sind, sei die Zahl der Stellen zurückgegangen, teilte die Agentur für Arbeit Bonn/Rhein-Sieg am Donnerstag mit.

"Erfahrungsgemäß wird sich diese Entwicklung im Frühjahr wieder abschwächen", sagte Behördenleiterin Marita Schmickler-Herriger.

Die Arbeitslosenquote ist im Januar nach Angaben der Agentur auf 6,4 Prozent um 0,4 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen. Knapp 29.000 Männer und Frauen suchten in der Region eine Stelle. Im Januar wurden außerdem weniger neue Stellen gemeldet. Die Zahl sei im Vergleich zum Dezember von 1.340 auf 1.051 gesunken, so die Agentur für Arbeit.

Die Behörde verwies außerdem auf zahlreiche Ausbildungsabbrüche. Jeder zehnte Jugendliche habe 2011 in NRW seine Lehre nicht beendet. Vor allem in Hotellerie und Gastronomie sowie im Handwerk geben laut Agentur für Arbeit viele Lehrlinge wegen ungewohnter körperlicher Belastung oder Schichtdiensten auf.

In Nordrhein-Westfalen waren im Januar fast 768 000 Menschen ohne Arbeit, gut 46.000 mehr als im Dezember. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,5 Prozentpunkte auf 8,4 Prozent, wie die Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit gestern mitteilte.

"Der Zuwachs bei der Arbeitslosigkeit im Januar stellt keinen Einbruch dar, sondern ist eine saisontypische Entwicklung, die zudem noch schwächer ausfiel als in den vergangenen Jahren", so die Chefin der NRW-Regionaldirektion Christiane Schönefeld. Der aktuelle Arbeitslosenstand in NRW sei der niedrigste in einem Januar seit zwanzig Jahren. Die Region mit der höchsten Arbeitslosenquote war weiterhin das Ruhrgebiet mit 11,5 Prozent.

Im Münsterland lag die Quote dagegen bei lediglich 5,1 Prozent. Mit einer Belebung des Arbeitsmarkts rechnen die Experten wieder im März. Derzeit ist nach Angaben der Regionaldirektion in NRW ein Anstieg der Kurzarbeit aus konjunkturellen Gründen zu beobachten. Hintergrund sei eine nachlassende Kapazitätsauslastung in den Betrieben. Die schlechtere Einschätzung der Konjunktur dämpfe auch zusätzlich die Nachfrage nach Arbeitskräften, hieß es.

Die schwächelnde Konjunktur sowie saisonbedingte Einflüsse haben im Januar die Lage am rheinland-pfälzischen Arbeitsmarkt eingetrübt. Insgesamt waren 123.600 Menschen im Land arbeitslos und damit rund 15.000 mehr als im Dezember 2012, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Donnerstag in Saarbrücken mitteilte. Im Bau- und Gaststättengewerbe habe es saisonbedingte Entlassungen gegeben, zudem seien Zeitverträge zum Jahreswechsel ausgelaufen. Die Arbeitslosenquote stieg von 5,1 Prozent im Dezember auf nun 5,9 Prozent. Vor einem Jahr hatte sie bei 5,6 Prozent gelegen.

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