Übung auf Nonnenwerth Remagener Feuerwehr trainierte für den Ernstfall

NONNENWERTH · Freitagabend um 19.14 Uhr heulte die Feuersirene auf Nonnenwerth. Grund: Alarmübung für alle Feuerwehreinheiten von Remagen. Die Durchsage der Polizeiwache per Funk lautete: "Brand auf der Insel."

 Ein Einsatzfahrzeug der Remagener Feuerwehr fährt vom Ponton der Kloster-Fähre auf die Insel.

Ein Einsatzfahrzeug der Remagener Feuerwehr fährt vom Ponton der Kloster-Fähre auf die Insel.

Foto: Martin Gausmann

Das Szenario für den am schwierigsten zu erreichenden Einsatzort im Kreis Ahrweiler hatten Ingo Wolf und Robert Zimmermann entworfen. Angenommen wurde folgendes: Im Schultrakt des Inselklosters ist ein Feuer ausgebrochen. Das Gebäude muss komplett geräumt werden.

Zu diesem Zeitpunkt befindet sich eine Klasse von 28 Schülern in der Bibliothek des Gymnasiums. Sie haben im Rahmen von Projekttagen an einer Lesenacht teilgenommen. Während es einem Teil der Schüler gelingt, den Sammelplatz an der Basketballanlage zu erreichen, sind andere im Gebäude eingeschlossen, müssen aus ihrer misslichen Lage befreit werden.

Aus allen Teilen des Stadtgebietes von Kripp bis Unkelbach und Oedingen rückten nach dem Alarm die Löschzüge und -gruppen an. Fahrzeuge und schweres Gerät wurden unter Einsatzleitung von Stadtwehrleiter Michael Zimmermann von der Bundesstraße 9 aus mit der Kloster-Fähre mit seitlich angehängtem Ponton und der in Oberwinter stationierten Feuerwehrfähre RPL7 auf die Insel gebracht.

Während Einsatzfahrzeuge und -kräfte vor der Zufahrt zur Fähre an der B9 auf das jeweilige Übersetzen warteten, erklärte Übungsleiter Ingo Wolf auf der Insel schmunzelnd dem General-Anzeiger: "Im Ernstfall können wir natürlich auch die Rheinfähre Bad Honnef kapern."

Im Richtung Bad Honnef gelegenen Schultrakt gab es dann für die Einsatzkräfte zwei Schwerpunkte: Menschenrettung und Brandbekämpfung. Bei der Rettung der eingeschlossenen Schüler durch das vernebelte Treppenhaus des Gymnasiums rückten die Wehrleute unter schwerem Atemschutz vor. Für die Rettung der laut "um Hilfe rufenden" von Eingeschlossen durch Fenster der Schule wurden Steckleitern eingesetzt werden.

Wichtig: Auch um die Betreuung der Schüler - sie wurden von Mitgliedern der Jugendfeuerwehren Oberwinter, Kripp und Rolandswerth gemimt - kümmerte sich an der Sammelstelle die Feuerwehr. Aktiv eingebunden wurden ebenfalls Lehrer des Inselgymnasiums. "Denn die Schule hat ein eigenes Sicherheitskonzept. Am Sammelplatz wird nach Klassen gezählt. Fehlt einer, fällt das sofort auf", sagte Wolf, der spontan noch eine Vermisstensuche auf der Insel in die Übung einbaute.

Übungsteilnehmer waren auch die stellvertretenden Kreisfeuerwehrinspekteure Eduard Krahe und Gerhard Oelsberg. die beide zur Remagener Wehr gehören. Lob für "die professionelle Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr auf der Insel" gab es nach der Übung von Bürgermeister Herbert Georgi, der gemeinsam mit der stellvertretenden Schulleiterin, Andrea Monreal, und Kloster-Verwaltungsdirektor Wolfgang Goerg den rund zweistündigen Einsatz verfolgt hatte.

Für Goerg, der seit 33 Jahren auf der Insel lebt, war es die dritte Übung dieser Art. Fachkundige Beobachter waren auch aus den nordrhein-westfälischen Wachtberg gekommen: Markus Zettelmeyer, Vize-Brandmeister des Rhein-Sieg-Kreises, und Rainer Kirschner, Löschgruppenführer der Feuerwehr Niederbachem.

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