Zerstörte Kindertagesstätte Stadt übernimmt Neubau der Kita St. Mauritius

Bad Neuenahr · Mit dem Neubau der von der Flut zerstörten Kindertagesstätte St. Mauritius bietet sich die Gelegenheit, fehlende Kindergartenplatz-Kapazitäten im Osten der Kreisstadt auszugleichen. Die aktuelle Herausforderung ist die Findung eines geeigneten Baugrundstücks.

 Die von der Flut heimgesuchte Kita St. Mauritius. 

Die von der Flut heimgesuchte Kita St. Mauritius. 

Foto: Martin Gausmann

Der Heimersheimer Kindergarten St. Mauritius hat bei der Flutkatastrophe einen Totalschaden erlitten und muss neu gebaut werden. Aber die Kirche als bisheriger Träger kann nach eigener Aussage nicht in den Wiederaufbau gehen. Die Stadt Bad Neuenahr-Ahweiler dagegen tut dies umso lieber, nicht nur, weil sie muss.

Denn mit dem Neubau bietet sich auch die Gelegenheit, fehlende Platzkapazitäten im Osten der Stadt auszugleichen. Dort gibt es bald eine Unterdeckung von gleich drei Gruppen. Statt vier dürfte der Neubau dann sechs oder gar sieben Gruppen haben. Wo der Neubau errichtet werden soll, wurde nun im Bau- und Planungsausschuss besprochen. Dort erfuhren die Ausschussmitglieder, dass die Kirche das Thema nicht gänzlich abgeschlossen hat, sondern der Stadt Grundstücke in der Nähe des jetzigen Gebäudes angeboten hat. Diese könnten über den Wiesenweg erschlossen werden, was die Situation bei An- und Abholung der Kinder deutlich entspannter und sicherer machen würde. Bisher lag der Anschluss an der Heppinger Straße, was tagtäglich zu Verkehrsproblemen führte. Die Stadt ihrerseits wünscht sich die bisherige Kita gGmbH als Betreiber der neuen Unterkunft.

Derzeitiges Kita-Grundstück bleibt im Besitz der Kirche

Der Nachteil des angedachten Neubaubereichs: Das neue Gelände liegt „Auf Schäfers Teich“ in einer ausgewiesenen Grünfläche, die als Ausgleichsfläche auch einen Puffer zwischen der Heimersheimer Ortsmitte und dem Gewerbegebiet Wiesenweg darstellt. Hier müsste überplant werden, was rechtlich möglich wäre, handelt es sich bei dem Vorhaben doch um „die Etablierung einer zeitgemäßen Kindertagesstätte zur Deckung des bestehenden sowie des prognostizierten Bedarfs für den Kita-Bezirk Heimersheim“, so die Verwaltung. Der Neubau stelle daher ein bedeutendes städtebauliches Vorhaben zugunsten der Öffentlichkeit aus kommunaleigener Aufgabenstellung heraus dar. Alternative kommunal verfügbare Flächen stehen derzeit nicht zur Verfügung.

Das derzeitige Grundstück, auf dem die Kindertagesstätte steht, bleibt im Besitz der Kirche, erfuhr Ausschussmitglied Hans-Peter Schmitt (Bündnis 90/Die Grünen) auf Nachfrage. Für einen Kindergarten mit sechs Gruppen wäre es ohnehin zu klein, es sei denn, man baue mit zwei Obergeschossen, so die Verwaltung zu Nachfragen von Klaus Beu (FWG) und Gregor Klein (CDU). Und auch eine Verlagerung des Kindergartens in das Wohngebiet „Im Bülland“, wie von Andreas Owald (Bündnis 90/Die Grünen) angeregt, führe dort zu noch mehr Verkehr, als es jetzt schon gebe. Zudem ist dort bereits ein Vier-Gruppen-Kindergarten angesiedelt. Fritz Langenhorst (SPD) und Andreas Schmickler (Bündnis 90/Die Grünen) wiesen auf die Hochwasser-Problematik durch die Nähe zum Mühlenteich hin. Letztlich empfahl der Ausschuss bei vier Enthaltungen dem Stadtrat die Aufstellung zur 7. Änderung des Bebauungsplans „Wiesenweg“ zur weiteren Planung des Bauvorhabens.

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