Bonner Verwaltung soll Vermarktungschancen prüfen

Bezirksvertretung setzt Prioritäten auf Erhalt von Schwimmbad und Redoutenpark - Mitarbeiter der Administration sollen künftig bessere Arbeitsbedingungen bekommen

  Kurfürstenallee:  Vom Luxushotel über Wellness-Einrichtungen bis zur Seniorenresidenz reichen die Ideen potenzieller Investoren.

Kurfürstenallee: Vom Luxushotel über Wellness-Einrichtungen bis zur Seniorenresidenz reichen die Ideen potenzieller Investoren.

Foto: Friese

Bad Godesberg. (ej) In einem waren sich die Fraktionen der Bezirksvertretung am Dienstagabend einig: Der Sanierungsstau in den städtischen Gebäuden an der Kurfürstenallee muss dringend aufgelöst werden. Wie, wann und mit welchen Mitteln, daran scheiden sich jedoch einstweilen die Geister.

Gemeinsam ist den Parteien wiederum die Überzeugung, dass die Häuserzeile von der Redoute bis zur Musikschule prägenden Charakter für die Godesberger Innenstadt habe und dem Kurfürstenbad sowie dem Redoutenpark besondere Bedeutung zukomme.

Die Verwaltung machte deutlich, dass es bei dem entsprechenden Prüfauftrag durch die Politik dennoch keine "Denkverbote" geben dürfe. Es sei nicht erstaunlich, dass die denkmalgeschützten Liegenschaften wegen ihrer exponierten Lage "im Fokus der Interessenten" liegen.

Wie berichtet, sind in jüngster Vergangenheit erneut verschiedene Projektentwickler an die Stadt herangetreten, die die historische Häuserzeile mit Hilfe privater Investoren erwerben und zu anderen als Verwaltungszwecken nutzen wollen: vom Luxushotel über Wellness-Einrichtungen bis zur Seniorenresidenz reichen die Ideen.

Mit großer Mehrheit beauftragte die Bezirksvertretung schließlich die zuständigen Ämter, einmal grundsätzlich zu untersuchen, ob und welche Möglichkeiten zur Umnutzung der städtischen Bauten an der Kurfürstenallee bestehen.

Dabei müssten folgende öffentliche Interessen besondere Berücksichtigung finden: das "historische Erbe" nach Maßgabe des Integrierten Handlungskonzeptes, der Erhalt des Redoutenparks, der Musikschule und des Schwimmbades, ein zentraler Standort für die Bürgerdienste sowie bessere Arbeitsbedingungen für die Verwaltung.

Darüber hinaus soll die Administration für jedes denkbare Szenario die Wirtschaftlichkeit - einschließlich der erwarteten Grundstückserlöse - ermitteln und Verfahrensvorschläge für eine komplette oder teilweise Vermarktung der Liegenschaften machen.

Lediglich Marcel Schmitt vom Bürger Bund Bonn lehnte eine Beschäftigung mit dem Thema rundheraus ab. "Ein Verkauf der Rathauszeile wäre für jeden heimatverbundenen Godesberger ein Fußtritt", meint Schmitt.

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