Der Grundstein für die Erweiterung ist gelegt

Die Sportschule Hennef bekommt ein neues Empfangsgebäude, einen größeren Speisesaal und zusätzliche Unterkünfte - Schon zahlreiche WM-Teilnehmer haben sich umgesehen

Modernisiert und erweitert wird die 1950 gegründete Sportschule Hennef. Ein neues Empfangs- und ein Unterkunftsgebäude werden derzeit gebaut.

Modernisiert und erweitert wird die 1950 gegründete Sportschule Hennef. Ein neues Empfangs- und ein Unterkunftsgebäude werden derzeit gebaut.

Foto: Arndt

Hennef. 7 000 Kubikmeter Erde werden bewegt, die Bauarbeiter sind seit einigen Wochen intensiv im Einsatz, um die Sportschule Hennef zu modernisieren. Denn Ende Dezember sollen die neuen Rohbauten stehen. Am Freitag wurde der Grundstein für ein neues Empfangsgebäude, die Erweiterung des Speisesaals sowie ein neues Gebäude für die Unterkünfte gelegt.

"Darin stehen dann 20 Einzelzimmer zur Verfügung", sagte Andreas Eichwede, Leiter der Sportschule. Das sind dann aber immer noch drei Zimmer zu wenig, jedenfalls mit Blick auf die Fußball-Weltmeisterschaft, da die 32 Mannschaften mit jeweils 23 Spielern nach Deutschland kommen werden. "Aber es waren schon sechs Delegationen da, um sich die Sportschule anzuschauen", sagte Eichwede. Vertreter der Fußball-Verbände Italiens, Frankreichs, Portugals, Polens, Japans und Saudi-Arabien waren zu Gast.

Wie die Chancen stehen, mag Eichwede jedoch nicht einzuschätzen. Dass Hennef Quartier für die Argentinier beim Confederations-Cup war, hat der Sportschule sicherlich Aufmerksamkeit verschafft. Aber das allein reicht vermutlich nicht, um einen Fußball-Verband vom Kandidaten auf Seite 66 des Quartier-Katalogs des WM-Organisationskomitees zu überzeugen. Denn die Ausstattung der 55 Jahre alten Schule ist alles andere als weltmeisterlich. Deshalb wird die Sportschule für rund 6,8 Millionen Euro modernisiert.

"Wir spielen in der Premier-League der Sportschulen. Das ist gut. Aber wer damit zufrieden ist, stagniert", sagte Karl-Josef Tanas, Präsident des Fußball-Verbandes Mittelrhein und Hausherr in Hennef. Die notwendigen Bauten, um Hennef konkurrenzfähig zu machen, würden allerdings rund das Doppelte kosten. "Was jetzt geschieht, ist nicht das, was wir uns vorgestellte haben, aber wir mussten angesichts der finanziellen Situation abspecken", sagte der Präsident.

Und: "Wir werden aber weiter versuchen aufzusteigen, so dass wir in der Champions-League mitspielen können", sagte Tanas. 110 Quartiere mit dazugehörigen Trainingsplätzen listet das Organisationskomitee der FIFA für die 32 teilnehmenden Mannschaften auf. Es werden Unterkünfte im ganzen Bundesgebiet angeboten, die meisten allerdings sind in Nordrhein-Westfalen, nämlich 26. Es sind Drei-, Vier- und Fünf-Sterne-Häuser erfasst, aber auch neun Sportschulen.

Neben der Sportschule Hennef haben sich aus dem Rhein-Sieg-Kreis auch der Seminaris Kongresspark Bad Honnef und das Hotel Clostermanns Hof in Niederkassel beworben. Bis spätestens März 2006 müssen sich alle WM-Teilnehmer festlegen, wo sie während des Turniers wohnen wollen.

Finanziert wird die Modernisierung durch den Bund, das Land NRW, den Deutschen Fußball-Bund und den Landessportbund NRW. "Wir streben einen Vier-Bälle-Standard an - ähnlich dem Vier-Sterne-Standard bei Hotels", sagte Tanas. Für die Einhaltung der vom WM-Organisationskomitee erteilten Auflagen wäre eine Aufstockung des neuen Unterkunftsgebäudes auf insgesamt 40 Zimmer erforderlich gewesen. "Doch wir denken ja auch über die WM hinaus", sagte Eichwede.

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