Hauseigentümer präsentieren außergewöhnliche Immobilien

Gemeinsam mit den Bauherren hatten Architekten und Innenarchitekten Interessierte am 16. "Tag der Architektur" unter dem bundesweiten Motto "Besser wohnen mit Architekten" zu Besichtigungen und Gesprächen vor Ort eingeladen.

Hauseigentümer präsentieren außergewöhnliche Immobilien
Foto: Frank Homann

Königswinter. Mancher würde vielleicht gerne so wohnen - wenn er nicht auf den Euro achten müsste. Gemeinsam mit den Bauherren hatten Architekten und Innenarchitekten Interessierte am 16. "Tag der Architektur" unter dem bundesweiten Motto "Besser wohnen mit Architekten" zu Besichtigungen und Gesprächen vor Ort eingeladen.

l Am Limperichsberg: Jedermanns Sache dürfte der Entwurf der Bonner Architektinnen Claudia Reiche und Angelika Sieslack für den fast schon spartanisch-sparsamen Neubau in Thomasberg an der Straße "Am Limperichsberg" auf einem Hanggrundstück Richtung Süden nicht sein. Geometrisch klar gegliedert, verbindet ein gläserner Eingangskubus zwei massive Baukörper, in denen sich eine üppige Möblierung stilistisch verbietet.

"Die Kinder der Familie Russo sind aus dem Haus, und da hat sich das Ehepaar entschieden, noch einmal zu bauen, ohne anstrengende Gartenarbeit erledigen zu müssen", so Reiche. Ausreichend Grün biete schließlich der Ausblick auf das Siebengebirge.

Über 90 Quadratmeter erstreckt sich der eine Baukörper, in dem auf drei, jeweils durch vier Stufen verbundenen Ebenen die elegante Küche mit Esstresen aus gebürstetem Edelstahl und eingelassenem Gaskochfeld, der große rechteckige Esstisch und die winkelige Sitzgruppe Platz finden.

Von diesem unteren Niveau aus gelangt man in den innenhofartigen Garten, der durch Pflanzen vor neugierigen Blicke geschützt ist. Rechts neben dem Eingangsbereich, von dem man durch eine große Glasfront über den Innenhof hinweg auf das Siebengebirge blickt, liegt der Schlafbereich, der über einen Bekleidungsflur zum Badezimmer führt, und der Sanitärbereich für Gäste. Eine Treppe führt vom Eingang aus in den Keller mit den beiden Wellnessbereichen. Der eine mit Sauna dient vorrangig der Gesundheit, der andere, im spanischen Stil gehalten, der Geselligkeit.

"Wir hatten das Glück, auf einen Bauherrn mit ausgeprägtem Geschmack zu treffen, den unser Prinzip der klaren Linien überzeugt hat", so Sieslack. Oft würde der Baustil des Architekten durch die Inneneinrichtung zunichte gemacht, eine Gefahr, die in diesem Fall nicht bestehe. Im Gegenteil, die geometrische Ausrichtung wird mit den klaren Blickachsen durch die Einrichtung noch unterstrichen.

l Am Frohnacker: Kein Neubau, aber ein 1972 errichtetes Haus in neuem, vor allem warmen Kleid war das zweite Objekt des "Tages der Architektur" in Königswinter. "Zusammen mit unserer Architektin Gudrun Fischer haben wir das ziemlich vernachlässigte Haus nicht nur architektonisch reizvoll verändert, etwa durch die offene Gestaltung mittels großer Fenster", so die Bauherrn Katrin und Dennis Werth, die Am Frohnacker in Rauschendorf wohnen. Besondere Aufmerksamkeit widmeten die beiden der energetischen Sanierung.

Die Dachsparren des eingeschossigen Wohngebäudes wurden aufgedoppelt, um Platz für eine 35 Zentimeter dicke Dämmung zu schaffen. Nicht nur die Außenwände des Kellers erhielten eine Isolierung, sondern auch die Decken.

Dennis Werth ersetzte die energieaufwändige Nachspeicherheizung durch eine Fußbodenheizung, die über eine mit einer Solaranlage gekoppelte Luft-Wärmepumpe betrieben wird. "Außerdem habe ich vor, den offenen Kamin durch einen wasserführenden zu ersetzen, so dass auch seine Energie für Heizung und Brauchwasser genutzt werden kann", so der Bauherr.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Schlafen im Wassertank
Wohnen im Wasserturm Schlafen im Wassertank
Aus dem Ressort