Frau am Kopf verletzt Polizei sucht intensiv nach noch unbekannten Steinwerfern auf der A553

Update | Brühl · Eine Frau in einem Auto ist am Freitag auf der Autobahn 553 bei Brühl von einem Stein getroffen worden, der von einer Brücke geworfen wurde. Jetzt ermittelt eine Mordkommission, die Polizei bittet um Hinweise.

 Die Polizei sichert Spuren auf der Phantasialand-Brücke über der A553 bei Brühl, von der Unbekannte einen Stein geworfen hatten.

Die Polizei sichert Spuren auf der Phantasialand-Brücke über der A553 bei Brühl, von der Unbekannte einen Stein geworfen hatten.

Foto: Axel Vogel

Nachdem Unbekannte am Freitagnachmittag einen Stein von der Brücke „Phantasialandstraße“ auf die A553 geworfen und damit einen Mercedes getroffen hatten, ist die verletzte Beifahrerin mittlerweile aus dem Krankenhaus entlassen worden. Das teilte die Polizei Köln am Sonntag mit. Die Polizei bittet weiterhin um Hinweise auf den beziehungsweise die möglichen Täter.

Wie die Polizei mitteilte, hatte der mehr als faustgroße Stein die Windschutzscheibe des Autos eines 51-Jährigen, der in Richtung Euskirchen unterwegs war, durchschlagen. Der Stein traf die 57 Jahre alte Beifahrerin am Kopf.

 Unbekannte haben einen faustgroßen Stein von der Brücke "Phantasialandstraße" auf die Fahrbahn der A553 geworfen und einen herannahenden Mercedes getroffen.

Unbekannte haben einen faustgroßen Stein von der Brücke "Phantasialandstraße" auf die Fahrbahn der A553 geworfen und einen herannahenden Mercedes getroffen.

Foto: Axel Vogel

Der Fahrer konnte den beschädigten Wagen ohne Unfall auf dem Seitenstreifen stoppen und alarmierte die Polizei und Rettungskräfte. Die verletzte Beifahrerin wurde zur weiteren medizinischen Untersuchung in ein nahe gelegenes Krankenhaus gebracht.

Nach Auskunft der Polizeileitstelle erlitt die Beifahrerin Prellungen und Schürfwunden, zog sich insgesamt eher leichtere Verletzungen zu. Die A553 in Richtung Euskirchen sowie die Autobahnauffahrt Brühl waren während der Unfallaufnahme und weiteren Ermittlungen gesperrt. Unter anderem sicherten Kripobeamte über Stunden Spuren wie Fingerabdrücke auf dem Geländer der Brücke „Phantasialandstraße“, von welcher der oder die Täter den Stein geworfen hatten. Gegen 18.30 Uhr wurde sie wieder freigegeben. Der sichergestellte Stein wird „zeitnah für weitere DNA-Untersuchungen an die Spezialisten des Landeskriminalamts NRW geschickt“, so die Polizei.

 Die Polizei führte nach dem Steinwurf-Unfall auf der Autobahnbrücke der Phantasialandstraße in Brühl weitere Ermittlungen durch.

Die Polizei führte nach dem Steinwurf-Unfall auf der Autobahnbrücke der Phantasialandstraße in Brühl weitere Ermittlungen durch.

Foto: Axel Vogel

Obwohl die Beifahrerin ersten Erkenntnissen zufolge keine schweren Verletzungen davontrug, hat die Polizei eine Mordkommission eingesetzt und ermittelt wegen eines versuchten Tötungsdeliktes. Die Ermittler werden mit Unterstützung von Technikern des Landesamtes für Zentrale Polizeiliche Dienste alle Mobilfunkdaten von Nutzern, die zum Tatzeitpunkt in der nahegelegenen Funkzelle eingewählt waren, auslesen und auswerten.

Die Kölner Polizei sucht nun intensiv nach Zeugen und stellt klar: Es handelt sich nicht um einen „Kinderstreich“. Wer gegen 15 Uhr eine oder mehrere Personen auf der Brücke "Phantasialandstraße" oder in unmittelbarer Nähe gesehen oder sogar beobachtet hat, wie diese Steine auf die Autobahn geworfen haben, soll sich unter der Rufnummer 0221/229-0 oder per E-Mail an poststelle.koeln@polizei.nrw.de an die Polizei wenden. Auch Videoaufnahmen, zum Beispiels durch eine Dashcam, können hilfreich sein.

Weiterer Steinwurf-Fall auf der A61

Ein ähnlicher Fall trug sich fast zeitgleich in Rheinland-Pfalz zu: Unbekannte hatten am Freitagvormittag im Kreis Mayen-Koblenz ebenfalls von einer Brücke aus Steine auf die Autobahn 61 geworfen. Eine 59-Jährige konnte laut Polizeiangaben nicht mehr ausweichen, so dass die Steine ihren Pkw trafen und das Glasdach durchschlugen. Die Fahrerin blieb unverletzt. Die Steinewerfer standen vermutlich auf einer Brücke der L123 zwischen den Ortschaften Bassenheim und Saffig. Trotz eingeleiteter Fahndung konnten die Täter nicht gefasst werden.

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