Missglückte Aussage zur Medienberichterstattung DJV kritisiert Kölner Weihbischof Ansgar Puff wegen NS-Vergleich

Köln · Der Kölner Weihbischof Ansgar Puff ist wegen umstrittener Äußerungen zu der medialen Berichterstattung über die Missbrauchsvorwürfe im Erzbistum in die Kritik geraten.

Kritik des DJV:  Kölner Weihbischof Ansgar Puff wählt NS-Vergleich bei Trump
Foto: Paul Kieras General Anzeiger

„Die Äußerungen von Weihbischof Puff zündeln an der Pressefreiheit und an der Akzeptanz des professionellen Journalismus in der Gesellschaft“, sagte der Vorsitzende des Deutschen Journalisten-Verbands (DJV), Frank Überall, dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Samstag). Puff veröffentlichte am Freitag eine Klarstellung.

In einem Video auf dem Bistumsportal „domradio.de“ hatte er eine Verbindungslinie von den Lügen des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump zu Medienberichten über ein „mögliches Fehlverhalten von Bischöfen“ gezogen. Dabei hatte er auf eines dem NS-Propagandaminister Joseph Goebbels zugeschriebenes Zitat verwiesen, wonach „eine Lüge nur oft genug wiederholt werden muss, damit sie auch geglaubt wird“.

Der DJV wies diese Aussagen zurück. „Die legitime Berichterstattung professioneller Medien in eine Linie mit dem NS-Propagandaminister Joseph Goebbels und dem ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump zu stellen sei “ein Angriff auf die professionellen Journalistinnen und Journalisten in Deutschland„, mahnte Überall im “Kölner Stadt-Anzeiger„.

Puff bedauerte in der Zwischenzeit seine missverständlichen Aussagen und erklärte: “Ich bin für einen kritischen Journalismus dankbar, auch gegenüber Kirche und Bischöfen." Zudem habe er mit dem Verweis auf Goebbels lediglich die Verhaltensweise von Trump nach der verlorenen US-Wahl kritisiert. Es sei nie seine Absicht gewesen, den heutigen Journalismus mit Goebbels zu vergleichen.

(epd)
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