Pläne zum Hochwasserschutz in der Schublade

Bonner Oberbürgermeisterin Dieckmann und Bezirksvorsteher Fenninger erläutern Strukturmerkmale und Zukunftspotentiale - Lärmschutzwand, Kennedybrücke, Kindergärten

Bonn-Beuel. Trotz des Biergartenwetters hatten am Donnerstagabend viele Bürger den Weg in den Großen Sitzungssaal im Beueler Rathaus gefunden, um sich über aktuelle Planungen und Entwicklungsmaßnahmen sowie die Haushaltslage der Stadt Bonn ein Bild zu verschaffen.

Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann und Bezirksvorsteher Georg Fenninger hatten zu einer Bürgerversammlung eingeladen, bei der allgemeine Entwicklungen und Planungen im Stadtbezirk Beuel auf der Tagesordnung standen. Begleitet wurde die Oberbürgermeisterin von Sozialdezernentin Ulrike Kretzschmar, zuständig für Fragen in Sachen Kindertagesbetreuung, Stadtbaurat Sigurd Trommer und Stadtkämmerer Ludger Sander, Wächter über die städtischen Finanzen.

Bevor die Bürger sich mit ihren Anliegen, Fragen und Wünschen an das Podium wenden konnten, gab''s von der Oberbürgermeisterin eine Einführungen in die neuesten Entwicklungen des rechtsrheinischen Stadtbezirks. "Am Beispiel Beuel zeigt sich, dass trotz der schwierigen Haushaltslage noch was geschehen kann", sagte Dieckmann.

In den vergangenen 50 Jahren sei es in Beuel immer weiter aufwärts gegangen. Ohne Beuel wäre das Bevölkerungswachstum der Stadt Bonn in den vergangenen Jahren viel schwächer ausgefallen. "Beuel ist der Einwohnermotor Bonns, der im Vergleich die jüngste Altersstruktur aufweist", so die OB.

Auch in puncto Arbeitsplätze habe der Stadtbezirk eine erfreuliche Entwicklung durchgemacht und sich vom hauptsächlich produzierenden Standort zu einem Zentrum für hochwertige Dienstleistungsfirmen entwickelt. Was nicht zuletzt an der hohen Lebensqualität, der verkehrsgünstigen Lage und der zur Verfügung stehenden Gewerbeflächen liege.

Auf Grund dieser Entwicklung sei aber auch ein hoher Bedarf an Kindergartenplätzen entstanden. Dieses Thema, das im vergangenen Jahre viele Gemüter erhitzte, schien der OB besonders am Herzen zu liegen. Seit 1993 seien in Beuel 762 zusätzliche Plätze geschaffen worden. Durch die Einrichtung an der Maria-Montessori-Allee sei nun der Bedarf an Plätzen gedeckt.

Erheblich verbessert habe sich die Situation auch durch das von der Stadt Bonn neu geschaffene koordinierte Anmeldungssystem. Allerdings werde auch in Beuel die allgemeine demografische Entwicklung in den nächsten Jahren spürbar werden, so dass die Nachfrage für Kindergartenplätzen wieder sinken werde.

Die erste Frage aus dem Publikum zielte auf ein ganz anderes Gebiet ab, nämlich den Hochwasserschutz. "Unsere Planungen liegen seit einem Jahr in der Schublade. Das Problem ist, dass die Landesregierung hier andere Maßstäbe setzt. Leider wissen wir hier noch nicht, wo die Reise hingeht", erklärte Trommer. Ein Anderer wollte wissen, wie es mit dem Lärmschutz im Bereich Ramersdorf aussehe? "Die Lärmschutzwände sind in der Tat veraltet. Wir bleiben an dem Thema dran", sagte Fenninger.

Ein weiterer Diskussionpunkt war die Kennedybrücke. "Was soll sich hier tun?", fragte eine Frau. "Die Konzepte und Pläne für eine Verbreiterung, die den heutigen Ansprüchen gerecht würden, sind da. Das Kardinalproblem ist mal wieder die Finanzierung", sagte Trommer. Das Thema "Konrad-Adenauer-Platz" wurde bei der Veranstaltung außen vorgelassen, da es am Dienstag, 8. Juli, eine extra Bürgerversammlung zum aktuellen Stand geben wird.

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