Tag der offenen Tür beim VVS Die Tiere sind die Stars

SIEBENGEBIRGE · Da musste auch Hans Peter Lindlar raten. "Was glauben Sie, was für ein Vogel das ist?", fragte Klaus Schröter den Chef des Verschönerungsvereins für das Siebengebirge (VVS).

Von Natur aus Rasenmäher: Die Biologische Station Rhein-Sieg-Kreis brachte Schafe und Lämmer mit.

Von Natur aus Rasenmäher: Die Biologische Station Rhein-Sieg-Kreis brachte Schafe und Lämmer mit.

Foto: Frank Homann

Nur wenige Besucher wussten die Antwort. Der Buntfalke, beheimatet in Nord- und Mittelamerika, und die anderen Tiere waren die unangefochtenen Stars beim Tag der offenen Tür im und am Forsthaus Lohrberg.

"Das sind die Fußnägel", stellte Chiara (4) aus Bad Honnef fest und streichelte Pepes Krallen. Pepe machte seine Sache gut. Geduldig wanderte der zierliche Falke, der etwa so viel wiegt wie eine Tafel Schokolade, von Hand zu Hand und breitete seine Flügel aus, mit denen er sonst pfeilschnell durch die Luft saust und Insekten oder kleine Säuger jagt.

Kaum hatte der VVS die Pforten geöffnet, strömten die ersten Besucher herbei. Die Ausstellung über Landschaft und Natur des Siebengebirges im Forsthaus war den ganzen Tag über gut besucht. Als Magneten für die kleinsten Besucher erwiesen sich auf dem Gelände nicht nur Pepe & Co. Auch Tiere des Waldes, wenn auch in ausgestopfter Form, wurden neugierig betrachtet. Wann kommt man einem Keiler schon so nah?

"Lebend hat er an die 150 Kilogramm auf die Waage gebracht", berichtete Piet Meyer. Das präparierte Wildschwein, neben dem Meyers Hündin entspannt in der Sonne döste, war zu Lebzeiten im Siebengebirge unterwegs. Nicht nur die Kinder, auch die Erwachsenen nahmen die Informationen des Hegerings Siebengebirge zu Arten- und Naturschutz und den Beitrag der Jäger interessiert auf.

Auch die Biologische Station Rhein-Sieg-Kreis hatte ihre Zelte aufgeschlagen - neben dem Gatter, in dem Mutterschafe und ihre Lämmer zeigten, warum sie als natürliche Rasenmäher eingesetzt werden. Hier wie am Stand der Greifvogelauffangstation Hagard galt: Hunde bitte anleinen - ein dringender Appell übrigens, den der VVS für das gesamte Naturschutzgebiet untermauerte. Neu beim VVS: "Mein Siebengebirge - Ich helfe mit" ist auf Westen und Jacken der Aktiven zu lesen.

Der praktische Nutzen gerade für die Landschaftswärter liegt auf der Hand: Sie sind gleich erkennbar. Dafür, dass der 1800 Mitglieder starke VVS engagierten Nachwuchs hat, trägt auch die VVS-Jugend Sorge. Paula Wollrath und Wyonne Ulrich etwa wurden nicht müde, zu informieren und neue Juniormitglieder zu werben. "Man lernt die Natur schätzen und verstehen. Und dann schützt man sie auch", sind beide sicher. Ein Gedanke, der mehr als 140 Jahre nach Gründung des VVS nichts von seiner Bedeutung verloren hat.

Informationen zu Angeboten des VVS und der VVS-Jugend gibt es unter www.naturpark-siebengebirge.de.

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