Suppen-Genuss für Haiti Frauengemeinschaft serviert und sammelt Spenden

STIELDORF · Diese Suppe löffelten die Stieldorfer gerne aus, denn es ging um einen guten Zweck. 13 Köchinnen - 13 große Töpfe: Der köstlich duftende Inhalt stand nach der Messe in der Kirche Sankt Margareta im Gemeindesaal zur Auswahl bereit.

 Dampfende Töpfe, volle Kellen: Eine köstliche Auswahl selbstzubereiteter Suppen mit frischen leckeren Zutaten fanden die Gäste im Gemeindesaal vor.

Dampfende Töpfe, volle Kellen: Eine köstliche Auswahl selbstzubereiteter Suppen mit frischen leckeren Zutaten fanden die Gäste im Gemeindesaal vor.

Foto: Homann

"Es ist schwer zu sagen, welche am besten schmeckt", meinte Pfarrvikar Alexander Wimmershoff diplomatisch, "alle sind lecker." Sechs verschiedene Suppen hatte der Geistliche probiert. Mehr schaffte er dann doch nicht. Sein Lob galt den Damen der Katholischen Frauengemeinschaft Sankt Margareta. Sie hatten die Suppen für Haiti zubereitet.

Nach der herzhaften Mahlzeit fütterten die Teilnehmer auch noch ein für Haiti bestimmtes Sparschwein. Die Spende geht an Don Bosco Mondo: Die Salesianer sind bereits seit 75 Jahren in dem Land, das zu den ärmsten der Welt zählt, tätig. Nach dem verheerenden Erdbeben von 2010 ist ihre Hilfe noch dringender geworden. Sie kümmern sich um Straßenkinder, geben ihnen Heimat, Ausbildung und vor allem Hoffnung.

Wer am Stieldorfer Suppentag nur drei Euro für sein Essen spendierte, ermöglichte damit einem Kind für einen Tag Nahrung, Kleidung und Unterkunft. Mit neun Euro können die Salisianer einem Kind bereits für einen Monat Schulsachen und Schulkleidung beschaffen. Und 150 Euro kostet ein Werkzeugkoffer als Starthilfe für junge Leute, die bei Don Bosco ihre Berufsausbildung absolviert haben. Neben der "Suppen-Bar" im Pfarrheim war an einer Foto-Tafel das Wirken von Pater Stra in Haiti dargestellt. In drei Stufen bemüht er sich, die Kinder von der Straße zu holen. Streetworker nehmen zunächst Kontakt auf und versuchen, Vertrauen aufzubauen. Eine Anlaufstelle mit Gelegenheit zum Essen, Waschen, Ausschlafen und Spielen bedeutet Phase zwei. Jedes Kind kann kommen, aber auch jederzeit wieder gehen. Entscheiden sich die Kinder und Jugendlichen, zu bleiben, folgt Stufe drei - das Zuhause mit einem regelmäßigem Tagesablauf, mit Schule und einer Ausbildung in verschiedenen Bereichen vom Tischler bis zum Schneider.

"Dafür lohnt es sich, Suppe zu kochen", sagte Marianne Pesold-Kottje. "Seit drei Jahren unterstützt die kfd Stieldorf die Arbeit von Don Bosco Mondo." Weil das Thema Erdbeben längst aus den Schlagzeilen verschwunden ist, sind die Stieldorfer Frauen der Ansicht, dass ihre Unterstützung doppelt wichtig ist. Rund 70 Besucher nahmen an der Mittagstafel teil und labten sich an den unterschiedlichen Varianten. Da gab es die haitianische Festtagssuppe mit Kürbis, sehr viel Gemüse und Rindfleisch drin oder auch die "Doofe Suppe", die ihren Namen wohl wegen der vielen Gemüse-Schnippelei trägt. Doof war sie jedoch nicht, sondern schmeckte einfach nur köstlich.

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