Bezirksvertretung Beuel Grüne wollen Starts in Hangelar reduzieren

BEUEL · Als nach sieben Monaten des Wartens immer noch keine Antwort der Verwaltung auf die Große Anfrage der Grünen zum Thema "Lärmmessungen am Verkehrslandeplatz Hangelar" vorlag, meldete sich Bezirksbürgermeister Werner Rambow (Bündnis 90/Die Grünen) in der Sitzung der Bezirksvertretung Beuel zu Wort. Er beantwortete sozusagen als stellvertretender Vorsitzender des Lärmschutzbeirats in Hangelar die Anfrage seiner Fraktion.

"Beim Thema Kampf gegen den Fluglärm hat Beuel wieder ein Jahr Zeit verloren", bilanzierte er resigniert. Ein halbes Jahr sei gemessen worden, ob sich die Flugzeuge bei Starts und Landungen an die vorgegebene Platzrunde gehalten haben, um dann festzustellen, dass das 20.000 Euro teure Lasergerät einen technischen Defekt habe.

Es habe Entfernungsabweichungen von bis zu 240 Metern gegeben, weswegen die Messergebnisse nicht aussagekräftig seien, so Rambow. Der Bezirksbürgermeister weiß von der Existenz eines Schreibens von der als Flugaufsicht agierenden Bezirksregierung Düsseldorf an die Fliegergemeinschaft Hangelar. "In dem Brief bestätigt der RP Düsseldorf, dass von seiner Behörde 300 Flüge stichprobenartig überprüft worden sind. Es soll nur fünf Abweichungen von der Platzrunde gegeben haben. Von denen seien drei noch gerade im legalen Bereich.

Zur Ahndung der beiden anderen Verstöße sind Verfahren eingeleitet worden, die derzeit jedoch ausgesetzt sind, weil in einem andern Verfahren erst die Rechtmäßigkeit der Platzrunde geprüft werden soll", so Rambow. Der Grünen-Politiker bezweifelt diese Werte, sie sind ihm zu gering. Bei 28 000 Starts im Jahr seien 300 Stichproben viel zu wenig. "Wir können davon ausgehen, dass sich deutlich mehr Flugzeuge nicht an die vorgegebenen Start- und Zielkorridore halten", sagte Rambow.

Als Konsequenz aus dem Mess-Debakel kündigt er die Einstellung der Verhandlungen mit der Fliegerseite an. "Um eine Lärmreduzierung für die Bürger zu erreichen, werden wir jetzt eine Reduzierung der Starts verlangen. Statt im Minutentakt soll künftig nur noch alle fünf Minuten eine Maschine starten dürfen", erklärte Rambow.

Um diese Forderung umsetzen zu können, ist Werner Rambow bereit, die Landesregierung in Düsseldorf einzuschalten. Diese Vorgehensweise habe schon einmal zum Erfolg geführt. "Als es damals um die Korrektur der Platzrunde über Geislar ging, haben wir den damaligen Parlamentarischen Staatssekretär im Landesverkehrsministerium, Horst Becker, eingeschaltet. Und dann ging es plötzlich voran", so Rambow.

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