100 Siegburger müssen es sein Anmeldeverfahren für die geplante Gesamtschule steht bevor

SIEGBURG · Politisch ist eine Gesamtschule im Schulzentrum Neuenhof quer durch alle Parteien gewollt. Entscheidend ist jedoch, wie sich jetzt die Eltern von Viertklässlern verhalten. Vom 4. bis zum 13. Februar läuft das Anmeldeverfahren für das Schuljahr 2013/14. Hier die wichtigsten Punkte.

  • Warum soll Siegburg eine Gesamtschule bekommen?

Eine Elternumfrage der Stadt im vergangenen Jahr ergab ein klares Votum: 130 Eltern von Viertklässlern würden ihr Kind an einer Gesamtschule anmelden, weitere 110 vielleicht. Mit der Gesamtschulgründung folgt die Stadt einem Trend: Immer mehr Kommunen entscheiden sich dafür - auch weil die Hauptschule als Auslaufmodell gilt und weil Gesamtschulen mit dem Abitur nach neun Jahren eine Alternative zu Gymnasien sind.

  • Kommt die Gesamtschule in jedem Fall?

Sie kommt nur dann, wenn beim Aufnahmeverfahren mindestens 100 Schüler mit Wohnsitz Siegburg angemeldet werden. So fordert es das NRW-Schulgesetz. Dass diese Marke erreicht wird, hält Wolf Krämer-Mandeau aber für wahrscheinlich. Er hat den Schulentwicklungsplan für die Stadt aufgestellt. "Das ist absolut problemlos", sagte er auf Anfrage. "Es wird eher zu viele als zu wenige Anmeldungen geben."

Rund 370 Schüler würden im Sommer auf weiterführende Schulen wechseln, so Krämer-Mandeau. Gut die Hälfte besitze eine Gymnasialempfehlung. Für die anderen Schüler komme hauptsächlich die Gesamtschule in Betracht. Nach Angaben der Bezirksregierung Köln könnte die vierzügige Gesamtschule maximal 120 Schüler aufnehmen. Bürgermeister Franz Huhn hält dieser Tage jedoch den Ball flach: "Wir haben alles getan, um das Verfahren gut vorzubereiten. Jetzt warten wir einfach mal ab", sagte er gestern. Das Interesse an den Infoveranstaltungen sei teilweise nur gering gewesen - warum, sei schwer zu erklären.

  • Was passiert mit Haupt- und Realschule?

Ursprünglich sollte sowohl die Haupt- als auch die Realschule zugunsten einer sechszügigen Gesamtschule auslaufen. So hatte es der Rat beschlossen. Doch die Bezirksregierung gab nur für eine vierzügige Gesamtschule grünes Licht und forderte gleichzeitig den Erhalt der Alexander-von-Humboldt-Realschule, die zweizügig - also in reduzierter Form - weitermachen soll: Die Behörde sieht für diese Schulform weiter Bedarf in und um Siegburg. Für die Realschule, an der auch vom 4. bis zum 13. Februar das Anmeldeverfahren läuft, müssen laut Bezirksregierung mindestens 36 Schüler angemeldet werden. (Maximum: 60).

  • Und wenn die Mindestzahlen nicht erreicht werden?

Sollten sich keine 36 Schüler für die Realschule finden, würde die Gesamtschule größer. Die Bezirksregierung würde dann doch sechs Züge genehmigen, so Sprecherin Freia Johannsen. Der umgekehrte Fall: Kommen nicht die erforderlichen 100 Anmeldungen für die Gesamtschule zusammen, bleibt alles beim Alten. Dann könnten die Haupt- und die Realschule wie bisher Schüler aufnehmen.

  • Wer entscheidet über die Aufnahme der Schüler?

Die Stadt ist außen vor. Die Bezirksregierung hat Dagmar Naegele (Leiterin Europaschule Köln-Zollstock) und Susanne Hans (stellvertretende Leiterin Marie-Kahle-Gesamtschule Bonn) mit dem Aufnahmeverfahren betraut. Sie führen die Anmeldegespräche und entscheiden. Spätestens am 15. Februar werden laut Stadt die Mitteilungen an die Eltern verschickt. "Die Stadt hat gute Bedingungen geschaffen, so dass wir jetzt in aller Ruhe die Gespräche angehen können", sagte Naegele.

Anmeldungen

Das Anmeldeverfahren für die Gesamtschule führen Dagmar Naegele und Susanne Hans vom 4. bis zum 13. Februar im Medienraum der Stadtbibliothek, Griesgasse 11, durch. Eltern können unter der Nummer 02241/102434 Termine vereinbaren. Parallel läuft das Anmeldeverfahren an der Realschule. Terminvereinbarungen mit Schulleiterin Ellen Kaufmann sind unter Rufnummer 02241/175911 möglich. Die Anmeldeverfahren für das Anno-Gymnasium und das Gymnasium Alleestraße finden vom 18. Februar bis zum 15. März statt.

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