"Sport als Tankstelle unserer Gesellschaft" Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes spricht in Siegburg

SIEGBURG · Mit einem Empfang im Stadtmuseum Siegburg hat die CDU Rhein-Sieg Ehrenamtliche gewürdigt, die sich in Sportvereinen engagieren. Dazu waren alle 560 Vereine mit mehr als 160 000 Mitgliedern im Kreis eingeladen worden.

 Der Sport und das Ehrenamt im Mittelpunkt: Die Bundestagsabgeordnete Lisa Winkelmeier-Becker (am Mikrofon) begrüßte die Besucher und DOSB-Präsident Alfons Hörmann (links, sitzend).

Der Sport und das Ehrenamt im Mittelpunkt: Die Bundestagsabgeordnete Lisa Winkelmeier-Becker (am Mikrofon) begrüßte die Besucher und DOSB-Präsident Alfons Hörmann (links, sitzend).

Foto: ARNDT

Bundestagsabgeordnete Lisa Winkelmeier-Becker erinnerte in ihrer Begrüßung daran, dass ehrenamtlich Tätige eine Reihe von Aufgaben übernehmen, zu denen der Staat nicht in der Lage sei. "Vieles würde ohne ihr Engagement nicht geschehen", so die Bundestagsabgeordnete.

Landrat Sebastian Schuster beklagte im Anschluss die Rahmenbedingungen für das Ehrenamt, die immer schwieriger würden. Er warnte davor, den Vereinen Steine in den Weg zu legen. "Ohne Breitensport gibt es keinen Spitzensport", so Schuster. Außerdem ging er auf die Problematik des Ganztagsschulbetriebs ein, durch den Kindern und Jugendlichen die Zeit fehle, sich sportlich zu betätigen.

Als Redner konnte die CDU den Präsidenten des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), Alfons Hörmann, gewinnen, der zum Thema "Der Wert des Sports für die Gesellschaft" sprach. Er hob die Bedeutung der 91 000 Vereine mit 27,8 Millionen Mitgliedern in Deutschland in Bezug auf das Gemeinwohl, Integration, Bildung, Erziehung, Gesundheit, aber auch als Wirtschaftsfaktor hervor und zitierte in dem Zusammenhang den verstorbenen ehemaligen Präsidenten des Deutschen Sportbundes, Manfred von Richthofen: "Der organisierte Sport ist die Tankstelle unserer Gesellschaft."

Vor allem an junge Menschen gewandt sagte Hörmann, kein soziales Netz im Internet schaffe eine engere soziale Bindung als ein Verein, gerade auch für benachteiligte Bevölkerungsgruppen, Kinder und Jugendliche. Sport habe Einfluss bei der Integration. "In 30 Prozent der Vereine sind Migranten als ehrenamtliche Funktionsträger aktiv", berichtete der DOSB-Präsident. Außerdem sei der Sport der größte Bildungsträger der Zivilgesellschaft.

Zum Wert des Sports aus ökonomischer Sicht schloss er sich der Aussage von Christoph Breuer und Felix Mutter (Sporthochschule Köln) an, der Sport in Deutschland sei "nicht als Kostenfaktor oder Leistungsempfänger zu betrachten, sondern als kostbares Investitionsgut, das bei öffentlicher Investition wertvolle wirtschaftliche, steuerliche und soziale Renditen produziert, deren Werte den Investitionsbetrag deutlich übertreffen."

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