Knappe Mehrheit für Tierheim Troisdorf Meckenheimer Hauptausschuss stimmt für den Verbleib im Verbund

MECKENHEIM · Meckenheim wird wohl die elfte Kommune des Rhein-Sieg-Kreises sein, die trotz der erheblichen Erhöhung der Beiträge weiterhin im Verbund des Troisdorfer Tierheimes bleibt. Die Mitglieder des Hauptausschusses berieten sich am Mittwochabend unter Ausschluss der Öffentlichkeit zu dem Thema. Wie der GA erfuhr, war die Mehrheit im Ausschuss, die für den Verbleib der Meckenheimer Fund- und Gefahrentiere im Troisdorfer Tierheim stimmte, eher knapp. Endgültig entscheidet der Rat in der Sitzung am Mittwoch, 15. Mai.

Sollte der Rat der Ausschuss-Empfehlung folgen, wird sich der Jahresbeitrag für Meckenheim von jetzt 10 700 Euro auf rund 20 000 Euro erhöhen, und das soll rückwirkend zum 1. März verrechnet werden. Um kostendeckend arbeiten zu können, wurde der Beitrag der Kommunen pro Einwohner von 52 auf 80 Cent erhöht. Hinzu kommt eine Pauschale für Tiere, die durch das Ordnungsamt ins Tierheim eingewiesen wurden. Das ist ein sehr geringer Anteil, der mit 15 Euro pro Hund und Tag, 7,50 pro Katze und Tag sowie vier Euro pro Kleintier und Tag zu Buche schlägt.

Zu den Befürwortern des Solidargedankens für das Troisdorfer Tierheim zählte die CDU-Fraktion. "Wir haben zugestimmt, den höheren Beitrag zu zahlen, vorbehaltlich der Entscheidung der noch ausstehenden Kommunen", erklärte der CDU-Fraktionsvorsitzende Joachim Kühlwetter auf Anfrage. "Wenn wir jetzt aus dem Solidaritätsverbund austreten, dann ist die Existenz des Tierheims gefährdet." Je weniger Mitglieder es seien, umso teurer werde der Beitrag für die verbleibenden, so Kühlwetter weiter.

Der neue Vertrag soll für zehn Jahre geschlossen werden, allerdings gibt es bei einer Verteuerung von zehn Prozent der derzeitigen Kosten ein Sonderkündigungsrecht. Definitiv vom Tisch für Meckenheim ist wohl der ursprünglich geplante Neubau des Hundehauses, der noch mal mit rund 600 000 Euro zu Buche schlagen würde. Als Mitglied im Beirat des Troisdorfer Tierschutzvereins hat Meckenheim Mitspracherecht. "Wir verlängern zwar den Vertrag um weitere zehn Jahre, aber mit Sicherheitsmechanismen", formulierte Kühlwetter.

Für die Bürger für Meckenheim (BfM) war das keine Option. Sie stimmten gegen den Verbleib und damit für den Sparkurs. "Wir favorisieren aus Kostengründen die Remagener Variante", sagte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Helmut Schulten. Statt jetzt 20 000 Euro hätte die Stadt an Remagen 12 000 Euro zahlen müssen und auch vom dortigen Tierheim den Abholservice für Fundtiere rund um die Uhr in Anspruch nehmen können. Der Haken: Die günstigen Kosten kann Remagen zunächst nur für zwei Jahre garantieren.

Trotz der höheren Kosten für Troisdorf sei die SPD-Fraktion nicht nur für den Tierschutz sondern auch für die Solidarität in der Gemeinschaft, sagte SPD-Fraktionschefin Brigitte Kuchta. "Man kann sich nicht immer aus der Verantwortung ziehen." Auch wisse man bei der Remagener Alternative nicht, wie es nach den zwei Jahren weitergehe. Die UWG hingegen stimmte für die preiswertere Variante. "In Zeiten knapper Kassen müssen wir sparen", sagte Fraktionsvorsitzender Josef Dunkelberg.

Für das Vorstandsmitglied des Troisdorfer Tierschutzvereins, Nils Michael Becker, ist die Entscheidung keine wirkliche Überraschung. "Es gibt im Moment keine realistische Alternative zu Troisdorf", sagt er. Dass in Troisdorf ein neues Hundehaus gebaut werden müsse, sei unstrittig. Für Meckenheim könne er sich vorstellen, dass der entsprechende Annex nicht unterschrieben werden solle. Informationen von der Verwaltung habe er jedoch bisher keine bekommen.

Beteiligte Kommunen:

Den neuen Vertrag mit dem Troisdorfer Tierheim noch nicht unterschrieben haben: Swisttal, Bornheim, Ruppichteroth, Königswinter und Meckenheim. Wachtberg und Windeck waren von Beginn an nicht im Verbund. Aus dem Vertrag ausgetreten sind Much und Neunkirchen-Seelscheid. Bereits unterschrieben haben Siegburg, Troisdorf, Hennef, Sankt Augustin, Eitorf, Lohmar, Niederkassel, Alfter, Bad Honnef und Rheinbach.

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