Rhein-Hexen-Slam "Braveheart in Butter"
RHEINBACH · "Wir freuen uns, dass Sie nicht am Grill stehen, sondern hier sind", eröffnete Gerd Engel, neben Stephanie Scherer Organisator des 5. Rhein-Hexen-Slams, den Poeten-Wettstreit in der Aula des Erzbischöflichen Sankt-Joseph-Gymnasiums.
Angetreten waren drei Dichterinnen und vier Dichter, die in sechs- bis maximal siebenminütigen Vorträgen die Jury von ihrem dichterischen Können zu überzeugen versuchten. Vorgetragen werden durften ausschließlich selbst geschriebene Texte, die zum Teil tiefergehende Lyrik waren, sich aber auch auf Banalitäten des Alltags bezogen. Eloquent, mit viel Witz, Charme und Schwung führte Albrecht Lahme, alias Lasse Samström, durch den Dichterwettstreit. Samström ist selber "Pallottiner", der mit seiner Verbundenheit zum Rheinbacher Vinzenz-Pallotti-Kolleg kokettierte und in der "Slammer-Szene" durch einen Sieg beim Internationalen Poetry Slam bekannt wurde.
Aus den Reihen der rund 120 Besucher in der voll besetzten Aula, fand sich die siebenköpfige Jury zusammen. Die Siegerin des Slams, Lisa Schöyen, kürte das Publikum direkt über Intensität und Dauer des Beifalls. Als Siegertrophäe gewann Schöyen, passend zum Wahrzeichen des Veranstaltungsortes, einen kleinen, aus Silber gearbeiteten Anhänger in Form des Hexenturms. Den hatte das Schmuckatelier Christian Faßbender angefertigt und dem Veranstalter gespendet.
Die Dichter stammten aus der Köln-Bonner Region, reisten aber auch aus Bochum, Mettmann und Münster, "der Stadt mit Shimano-Schaltung", so Samström, an. International wurde es durch den Auftritt von Katarina, "deren finnischer Nachname für deutsche Zungen unaussprechlich ist", meinte Samström. Die einzelnen Vorträge hatten Titel wie "Wurzeltroll", "Multitasking" "Braveheart in Butter", "Oma ist tot" oder "Geisterfahrerin". Durchgeführt wurde der Rhein-Hexen-Slam in Kooperation mit dem Verein "Rheinbach liest". Der nächste Poetry Slam ist für September im Himmeroder Hof geplant.
