Öffentlicher Nahverkehr Wachtberger sollen über Erfahrungen mit Bussen berichten

Wachtberg · Der Rhein-Sieg-Kreis installiert auf seiner Homepage ein ÖPNV-Dialogforum. Dieses soll für mehr Zufriedenheit der Kunden sorgen. Neues Buskonzept für Wachtberg kommt im August 2019.

Wie klappt's eigentlich mit dem Öffentlichen Personennahverkehr? Dieser Frage widmet sich jetzt das ÖPNV-Dialogforum. Wie der Rhein-Sieg-Kreis mitteilt, können die Bürger auf der Kreis-Homepage ihre Erfahrungen mit den unterschiedlichen Verkehrsunternehmen hinterlassen. Exemplarisch nennt der Kreis Rhein-Sieg-Verkehrsgesellschaft (RSVG), den Regionalverkehr Köln (RVK), die Stadtwerke Bonn Verkehrs-GmbH (SWBV) oder die Deutsche Bahn. „Der Rhein-Sieg-Kreis bindet dann das betroffene Verkehrsunternehmen oder andere zuständige Stellen ein und kümmert sich um das Anliegen“, kündigte Antonius Nolden von der Pressestelle an.

Thema wird dabei sicher auch das neue Buskonzept für die Gemeinde Wachtberg sein. Bisher ist man in vielen Fällen ohne Auto aufgeschmissen, weil nur selten und weitgehend parallel verlaufende Buslinien durch Wachtberg fahren. Dadurch sind die meisten Orte schlecht erreichbar oder gar nicht untereinander verbunden. Der engere Takt und die neue Querverbindung, die ab August bis zum Einkaufszentrum fahren wird, bedeutet für viele Menschen erheblich mehr Mobilität, vor allem in Richtung Schulen und Einkauf. Der Rat gab mit großer Mehrheit jüngst grünes Licht.

Viele Diskussionen im Voraus

Dem Konzept vorangegangen waren etliche Diskussionen, so zum Beispiel über die Streckenführung der Linie 855, über erste Planungen und Varianten. Außerdem wurden die Bürger beteiligt, zum Schluss stand das Ausfeilen der Feinheiten im neuen Buskonzept an. Noch ist man nicht ganz fertig, aber das Gesamtkonzept steht in seinen wichtigsten Teilen. Fakt ist: Ein großer Teil Wachtbergs kann mit der derzeitigen ÖPNV-Versorgung nicht erreicht werden.

Fakt ist auch: Die Takte der Linien werden zum August 2019 deutlich verdichtet, eine Tälerquerverbindung eröffnet neue Fahrmöglichkeiten für alle, der Schülerspezialverkehr wird in den regulären Busverkehr integriert, eine Schulverkehrslinie ergänzt nicht regulär durch den Linienverkehr abgedeckte Fahrten. Der Clou für die Menschen in Pech, Villip und Holzem: Sie werden künftig direkt mit der neuen Kleinbuslinie bis zum Einkaufszentrum fahren können.

Gerade in Holzem, das bisher überhaupt nicht an den ÖPNV angeschlossen war, kommt das gut an. „Ich muss jeden Tag zusehen, dass ich schnell genug von meinem Arbeitsplatz entweder zur Schule oder an irgendeine Bushaltestelle fahre, an der meine Kinder gestrandet sind“, berichtete eine Mutter, die als Selbstständige täglich ihre Termine quasi nach dem Unterrichtstakt jonglieren muss. Dabei sei der Nachwuchs längst alt genug, um Bus zu fahren.

Sie wie auch viele ältere Nachbarn werden aufatmen, wenn es endlich losgeht. Für die Sorgen mancher Eltern, deren Kinder nicht mehr an der Schulbushaltestelle sondern teilweise an Hauptverkehrsstraßen ein- und aussteigen werden, haben Gemeinde und Verkehrsplaner ein offenes Ohr. Nicht nur der barrierefreie Ausbau einiger Haltestellen läge im Fokus, auch über eine sinnvolle Schulwegsicherung werde gesprochen, erklärte Bürgermeisterin Renate Offergeld.

Das ÖPNV-Forum findet sich unter www.rhein-sieg-kreis.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort