DFB-Pokal 1. FC Köln gewinnt mit 3:1 gegen Hertha BSC

Berlin · Bejubelt von 2500 mitgereisten Fans hat der 1. FC Köln in Berlin Hertha BSC besiegt. Mit einem 3:1 Sieg ziehen die Kölner nun ins Achtelfinale des DFB-Pokals ein.

Vieles im Fußball ist rational nicht oder nur schwer erklärbar. Das gilt sowohl für die Negativserie des 1. FC Köln mit zwölf sieglosen Pflichtspielen in Folge, das gilt ebenso für 3:1-Pokalerfolg bei Hertha BSC. Womöglich war es ja der Impuls, den Jörg Schmadtke durch seine Demission geben wollte. Fakt ist: Der FC, bejubelt von 2500 mitgereisten Fans, kann noch siegen und steht im Achtelfinale des DFB-Pokals.

Mit ihrem wahrlich letzten Aufgebot reisten die Kölner am Mittwochvormittag in die Hauptstadt. Der erkrankte Konstantin Rausch war nicht dabei, dafür alle 16 noch einsetzbaren Feldspieler. So kam es, dass am linken Flügel erstmals Jannes Horn defensiv und Tim Handwerker offensiv gemeinsam spielten. Dabei gab Handwerker sein Startelfdebüt in einem Pflichtspiel für den FC.

Die beiden machten ihre Sache auch recht ordentlich, spielten gut zusammen und setzten immer wieder Nadelstiche gegen die Hertha-Defensive. Das gelang ihnen besser als Frederik Sörensen und Leonardo Bottencourt auf der Gegenseite, weil der Däne in der Defensive durch Valentino Lazaro wesentlich stärker gebunden wurde.

Wie schon am Sonntag gegen Bremen nahmen die Kölner das Heft des Handelns in die Hand. Die ersten 20 Spielminuten bestimmten sie die Partie, ohne allerdings zu einem nennenswerten Torabschluss zu kommen.

Dann übernahm die Hertha das Geschehen und erspielte sich drei Hochkaräter, die Timo Horn allesamt zunichtemachte. Zunächst war es ein zentraler 18-Meter-Freistoß von Marvin Plattenhardt, den er im Fallen abwehrte.

Es folgte ein Doppelchance durch Salomon Kalou (31.) aus 18 Metern und Peter Pekarik (32.) aus 22 Metern. Zunächst lenkte der Kölner Schlussmann den Ball über die Latte, dann tauchte er in die rechte untere Ecke und fischte den Ball weg.

Wie aus heiterem Himmel gelang den Gästen schließlich die Führung. Eine Hereingabe von Leonardo Bittencourt legte Sehrou Guirassy per Kopf zum freien Simon Zoller, der den Ball aus fünf Metern ins leere Tor drückte (35.). Anschließend zeigte er allen Mitspielern an, ihm zu folgen. Gemeinsam bestürmten und umarmten sie Peter Stöger am Spielfeldrand.

Zwei Minuten vor der Pause dann gar das 2:0 für den FC. Nach einer Ecke von Milos Jojic von links grätschte der aufgerückte Dominic Maroh zum Ball und drückte ihn fast vom gleichen Punkt wie zuvor Zoller mit der Hacke ins Tor. Da erzielten die Kölner in den voraufgegangenen zwölf Pflichtspielen vier Tore, und markierten dann zwei innerhalb einer Halbzeit.

Nach dem Wechsel besaß Simon Zoller. Beim ersten Versuch aus sieben Metern (48.) rutschte er auf dem durch den Regen seifigen Boden weg, beim zweiten (50.) zielte er über das Tor. Pech hatte er bei einem Lupfer über Torwart Rune Jarstein hinweg, dass der Ball an den rechten Pfosten prallte. Doch der zuvor eingewechselte und mitgelaufene Christian Clemens drückte ihn mühelos ins leere Tor.

Als wenig später Niklas Stark nach einer Ecke und einem Latten-Abpraller per Kopf auf 1:3 verkürzte, wurde es noch einmal spannend. Denn die Hertha setzte nun alles auf die Offensivkarte. Doch der FC hielt gut dagegen, kam selbst wieder zu Offensivaktionen und ein Abseitstor von Sehrou Guirassy.

Berlin: Jarstein; Pekarik (59. Duda), Stark, Rekik, Plattenhardt; Skjelbred, Lustenberger (46. Maier); Weiser, Lazaro; Selke, Kalou (59. Ibisevic). – Köln: T.Horn; Sörensen, Maroh, Heintz, J.Horn; Jojic, Özcan; Bittencourt (57. Clemens), Handwerker; Guirassy, Zoller. – SR: Fritz (Korb). – Tore: 0:1 Zoller (35.), 0:2 Maroh (43.), 0:3 Clemens (64.). – Zuschauer: 33.459. – Gelbe Karten: Duda – Özcan.

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