1. FC Köln FC-Trainer gönnt seinen Jungs Erholung

KÖLN · FC-Trainer Stefan Ruthenbeck setzt im Duell in Frankfurt auf ein ausgeruhtes Team. Die Eintracht befindet sich dagegen am Ende einer englischen Woche.

 Das war schmerzhaft: FC-Kapitän Matthias Lehmann (l.) musste nach einem Zusammenprall mit Neuzugang Vincent Koziello im Training behandelt werden. (Foto: Bucco)

Das war schmerzhaft: FC-Kapitän Matthias Lehmann (l.) musste nach einem Zusammenprall mit Neuzugang Vincent Koziello im Training behandelt werden. (Foto: Bucco)

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Die Vorbereitung auf ein Bundesligaduell könnte bei zwei Mannschaften nicht unterschiedlicher sein als bei den samstäglichen Gegnern Eintracht Frankfurt und 1. FC Köln. Während der FC eine siebentägige Spielpause hat, muss die Eintracht innerhalb von sechs Tagen drei Mal antreten. Nach dem 0:3 am Sonntag in Augsburg folgt an diesem Mittwoch das DFB-Pokalderby gegen Mainz 05, eventuell sogar mit einer Verlängerung.

So konnte Eintracht-Trainer Niko Kovac seinen Spielern am Dienstag nur ein lockeres Abschlusstraining zumuten, während sein Kölner Kollege Stefan Ruthenbeck den FC-Profis zwei Einheiten, eine davon äußerst kräftezehrend, abverlangte. Bei den Spielübungen am Vormittag ging es in den Zweikämpfen so kräftig zur Sache, dass Matthias Lehmann, Salih Özcan und Simon Zoller behandelt werden mussten. Alle drei konnten das Training allerdings nach den Einsätzen des Physiotherapeuten fortsetzen.

Der Kampf um die Spieltags- und Startelf-Plätze hält angesichts des fast kompletten Kaders unvermindert an. Hinzu kommt, dass nicht nur die Profis sich harte Duelle liefern, sondern auch immer wieder Nachwuchskräfte mitmischen. So kam am Dienstag Tomas Ostrak erstmals zum Einsatz. Der gerade 18 Jahre jung gewordene Tscheche gefiel im zentralen Mittelfeld durch seine Zweikampfstärke, seine Ballsicherheit und Passgenauigkeit.

„Er ist einer unserer hochtalentierten Jungs. Er ist ein Kandidat für die Zukunft, ganz klar. Wir wollen unsere Talente weiter fördern – und fordern“, erklärte Stefan Ruthenbeck. Dagegen verzichtete er auf eine Reihe anderer Nachwuchsspieler wie Chris Führich, weil sie mit der U21-Mannschaft ein Testspiel gegen den Regionalliga-Konkurrenten Rot-Weiss Essen bestritten.

Das sah sich der FC-Cheftrainer ebenso an wie an diesem Mittwoch das DFB-Pokalspiel zwischen der Eintracht und den Mainzern. Angesichts der drei Spiele innerhalb einer Woche geht Stefan Ruthenbeck davon aus, dass Niko Kovac mit einer anderen Elf als in Augsburg beginnt, einige Spieler für die Begegnung gegen Köln schont.

Aus Spielersicht ein ebenso verständliches wie nicht unbedingt nötiges Vorgehen, meinte Mittelfeldspieler Marco Höger. „Für einen Fußballprofi sollte eine englische Woche aus physischer Sicht kein Problem darstellen, vor allem wenn es die erste nach vielen normalen Wochen ist. Wobei die letzte der drei Begegnungen zu einer Kopfsache werden kann. Das ist in diesem Fall sicherlich davon abhängig, ob die Frankfurter aus dem Pokal ausscheiden oder das Halbfinale erreichen.“

Eine gewisse Müdigkeit, sei es im Kopf oder (und) in den Beinen, könne für eine ausgeruhte gegnerische Mannschaft natürlich Vorteile mit sich bringen. „Die Pressing-Höhe kann dann ein Thema sein“, meinte Stefan Ruthenbeck. Ein nicht im Vollbesitz seiner Kräfte spielender Gegner könne also frühzeitiger auf dem Spielfeld unter Druck gesetzt werden, als dies normalerweise der Fall sei.

Um diesbezüglich eine völlig frische und kampfstarke Mannschaft einzusetzen, soll die Trainingsbelastung bei den Kölnern nach dem kräftezehrenden Dienstag gedrosselt werden. Daneben ist das karnevalistische Treiben für Spieler und Trainer zunächst tabu. „Bis zum Spiel am Samstag gibt es für uns kein Feiern. Ich weiß als Kölscher Junge die fünfte Jahreszeit zu schätzen, aber dafür haben wir am Montag noch genug Zeit“, meinte Höger und spielte damit darauf an, dass die Mannschaft wie seit Jahren üblich am Rosenmontagszug teilnimmt.

Natürlich werden dann auch Vorstand und Geschäftsführung wieder mit dabei sein. Für Sportchef Armin Veh ein Novum. Am Dienstag ließ er sich von der Bürgergarde Blau-Gold, bei der er als Gast am Kölner Rosenmontagszug teilnimmt, einkleiden.

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